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Freitag, 16. September 2011

Mandelhommus

Mandelhommus habe ich gemacht. Ich wollte unbedingt Mandelmilch machen (nix für mich, wirklich nicht, ich bleibe lieber bei Kühen) und wollte den Rest, das Mandelmus, nicht wegwerfen. Ich habe ein wenig gegoogelt und dann kam mir beim Anblick eines veganen, rohköstlerischen Brotaufstrichs die Idee, doch einfach ein Mandelhommus zu machen. Gute Idee, kann ich nur sagen. Extremst lecker ist das und deutlich besser als die gekaufte vegetarische Pampe fürs Brot :-)


1,5 Tassen Mandelmasse (aus der Herstellung von Mandelmilch)
2 EL Tahin
2 Knoblauchzehen
1 TL Za'atar
¼ TL süßes Paprikapulver
Olivenöl
Zitronensaft

Alles in den Mixer, miteinander zu einer homogenen Masse verkneten, mit Salz & Pfeffer abschmecken, im Kühlschrank aufbewahren. Zum Dippen oder als Brotaufstrich.

Donnerstag, 25. August 2011

Zwetschgen-Chutney

 Die süßesten Früchte wachsen in Nachbars Garten. Ebenso ist das Gras auf der anderen Seite grüner. Leider jedoch stimmt es in diesem Fall nicht. Die gemopsten Zwetschgen vom Feld nebenan (also, ich fand, der Baum sah einsam und verlassen aus und ich glaube nicht, daß er jemals beerntet wird) waren kein bißchen süß, da noch unreif. Ich habe mir trotzdem ein Kilo (plus) mitgebracht, da ich was ganz Bestimmtes ausprobieren wollte: Zetschgen-Chutney.


Zwetschgen-Chutney? Häh? Ja, ich weiß, hört sich merkwürdig an. Doch hierzulande kennen die meisten halt nur Mango-Chutney und nicht die schätzungsweise 100.000 anderen Chutney-Sorten mit ihren verschiedenen Zubereitungsmethoden. Mango-Chutney ist eine äußerst leckere Sache. Eigentlich. Doch  leider schmecken die fertigen Chutneys, gelinde gesagt, besch***eiden. Bis jetzt habe ich noch jedes gekaufte Chutney wieder ausgespuckt. Selbstgemacht ist deutlich besser, doch auch da mag ich nicht jedes und davon immer noch am liebsten das mit Mango. Doch Mango-Chutney verlangt nach unreifen Mangos und die sind hierzulande kaum jemals zu kriegen. Unreife Zwetschgen hingegen gab es und ich dachte mir, daß ich es zumindest mal probieren könnte.

Die Aktion schien ein voller Erfolg zu sein, dennoch war ich am Ende doch ein wenig unzufrieden: ein wenig genascht habe ich, es war köstlich, doch man sollte es noch mindestens vier Wochen ziehen lassen, damit sich der volle Geschmack entfaltet. Pah.

Verwendet habe ich am Anfang ein Rezept für Pflaumen-Chutney und habe mich mittendrin umentschieden und ein bewährtes Mango-Chutney-Rezept verwendet. Klingt komisch, ist aber gar nicht so schlecht gewesen, da in dem einen nach zu wenig Essig und in dem anderen nach zu viel verlangt wurde. Also, hier das Rezept



Zutaten:
1,4 Kilo unreife Zwetschgen
300 g brauner Zucker
350 ml weißer Essig (ich habe 150 ml Holunderbalsamico mit dem weißen Essig gemischt)
4-6 Chilischoten (scharf)
5 cm Ingwer, gerieben
4 Knoblauchzehen, gerieben
1 Zwiebel, fein gehackt
1 EL schwarze Senfsamen (Asia-Laden)
1-2 EL Salz (verwendet habe ich mein gutes Hibiskussalz, da kein anderes da war. Paßte aber gut dazu)
125 g Rosinen

Zubereitung:
Zwetschgen entkernen und mit dem Essig in einem großen Topf mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Hitze in ca. 20 Minuten gar kochen bis sie zerfallen. Die restlichen Zutaten hinzufügen und auf kleiner Flamme köcheln lassen bis die Masse zäh wird. Immer wieder umrühren. Als Garprobe tropft man einen Löffel voll auf einen Unterteller und macht (nach Abkühlen) mit dem Finger einen Strich durch. Schließt sich der Strich schnell wieder, heißt es weiterköcheln lassen. Fließt es zäh, kann man das Ganze in vorbereitete, sterilisierte Gläser füllen. Wie ganz normale Marmelade halt.



Gläser sterilisieren - meine Methode ist, daß ich die gespülten Gläser in den kalten (!) Ofen schiebe, auf 100-120°C stelle und, soblad der Ofen die richtige Temperatur hat, ca. 10 Minuten drin lasse. Das erspart mir die Hantiererei mit den Töpfen, die sowieso immer zu klein sind. Mir ist noch nie ein Glas zerplatzt, denn das passiert nur, wenn die Temperaturen kraß schwanken - d.h. kochende Flüssigkeit in kaltes Glas oder umgekehrt kalte Flüssigkeit in heißes Glas. Daher kann man auch eigentlich jedes Keramikteil in den Ofen schieben, auch nicht feuerfestes - man sollte eben Gläser und Teller etc. langsam im Ofen erhitzen, dann passiert nichts. Das einzige, worum man sich dann sorgen müßte ist die Glasur, aber das ist bei Gläsern ohnehin nicht das Problem, denke ich...
Die Deckel hingegen sollten nicht in den Ofen, da die Gummierung sonst Schaden nimmt. Die spült am besten mit einem Fingerhut Schnaps aus bevor man die Gläser zuschraubt. Danach noch 5 Minuten auf den Kopf stellen - ich mache das weniger, um den Deckel zu sterilisieren, obwohl das auch passiert, als vielmehr um zu testen, ob der Deckel auch dicht ist...


Dienstag, 23. August 2011

Hibiskusblütensalz

Ich wollte es auch mal ausprobieren: Hibiskusblütensalz. Ich habe ein Minitöpfchen da, ein Mitbringsel des Mannes aus dem Flieger. Da konnte ich erst eine Geschmacksprobe nehmen und entscheiden, ob es gut genug ist, daß sich die Mühe lohnt. Tut sie, also habe ich mich flugs an die Arbeit gemacht.

Fleur du Sel - und ja, ich schäme mich nicht, es zuzugeben, daß ich das Salz hauptsächlich wegen des hübschen Glasbehälters gekauft habe.

20 g Hibiskusblüten mit 100 g Meersalz - und es war sogar Fleur du sel, wir fahren ja schon bald nach Frankreich, dann kann ich mir noch was mitbringen - in die Gewürzmühle und fein durchgemüllert. Also eigentlich sollten die Hibiskusblüten ja zuerst zerkleinert werden, aber es ging auch so. Das Beste daran ist eigentlich das Aussehen: Magenta. Magentafarbenes Salz. Ich liebe diese Farbe und könnte stundenlang in dieser Farbe schwelgen. Und eigentlich sind diese gewürzten, selbstgemachten Salze (es gibt hunderte Rezepte) eine tolle Geschenkidee, oder nicht?

Getrocknete Hibiskusblüten - gibt es in jedem gut sortierten Teeladen. Ein Tee aus Hibiskusblüten ist übrigens blutdrucksenkend.



Eine traumhafte Verbindung, oder nicht?

Sonntag, 7. August 2011

Chili con Verduras

Der Mann hatte die Wahl: Chili oder Kichererbsen. Der Mann wollte Chili, der Mann hat Chili bekommen. Das Kind wollte gar nichts von beiden und hat Reste von gestern bekommen.

Das Chilirezept ist eins von der Sorte, die immer wieder gekocht werden. Es ist ein Rezept, das ich mir über die Jahre zusammengebastelt und angepaßt habe. Es ist einfach, geht quasi nebenbei, ist ein tolles Resteverwertungsrezept, ist gesund, eine Eiweiß- und Proteinquelle und gelingt eigentlich immer. Sogar, wenn man Fleisch reintut. Aber das wollte ich nicht. Der Mann hat sich dran gewöhnt und meckert schon gar nicht mehr. Er behauptet gar, er vermißt es nicht mal mehr. Naja, glauben wir es mal... ;-)

Freitag, 5. August 2011

Socca


 Da wir schon wieder bei den Rezepten sind: Mein neues Lieblingsrezept stammt, wie kann es auch anders sein, aus meinem neuen Buch. Socca ist, ähnlich wie die Farinata, ein aus Kichererbsenmehl gebackenes pfannkuchenähnliches Gebilde. Das originale Rezept schreit nach einem Holzofen, das Ottolenghi-Rezept wird einfach in der Pfanne gemacht, was aber nicht weniger gut schmeckt.
Es ist ein wenig aufwendig (ja, alte Rechtschreibung, ich weiß...), aber es lohnt sich. Man kann diese Pfannkuchenfladendinger mit allem Möglichen belegen, dieses Rezept hier jedenfalls verlangt nach gerösteten Zwiebeln und Ofentomaten - ich lasse aber die Haut immer schön dran, die mag ich nämlich :-).

Socca 
Ofentomaten
300 g Kirschtomaten, halbiert
Olivenöl

Die Kirschtomaten mit der Schnittseite nach oben in eine feuerfeste Form geben, mit ein wenig Olivenöl beträufeln, Salz & Pfeffer bestreuen und bei 130°C 25 Minuten im Ofen rösten - bei mir hat es allerdings deutlich länger gedauert, ca. 1 Stunde bis die Tomaten schön weich waren. (Noch lieber mag ich die Tomaten, wenn ich sie so mache - sie schmecken dann noch fruchtiger und saftiger. Aber da hätte ich auch früher dran denken sollen...)
Wenn die Tomaten fertig sind, herausnehmen und den Ofen auf 170°C stellen.

Geröstete Zwiebeln
800 g weiße Zwiebeln, in Ringe geschnitten
2 EL Olivenöl
2 EL Thymianblätter
1/2 TL Essig (ganz gewöhnlciher Haushaltsessig)

Die Zwiebeln mit den Thymianblättern bei hoher Hitze ca. 1 Minute in einer beschichteten Pfanne braten (ansonsten braucht man mehr Öl), dabei umrühren. Die Herdplatte auf mittlere bis niedrige Hitze schalten und die Zwiebeln unter gelegentlichem Rühren ca. 25 Minuten lang rösten. Am Ende mit dem Essig ablöschen und nach Geschmack salzen und pfeffern.


Für den Teig:
230 g Kichererbsenmehl (in Indienläden unter der Bezeichnung "Gram Flour" erhältlich)
450 ml Wasser
2 Eiweiß
1,5 EL Olivenöl
3/4 TL Salz
Pfeffer

Die Zutaten, bis auf die Eier, zu einer homogenen Masse schlagen. Das Eiweiß wird steif geschlagen und am Ende vorsichtig unter die Pfannkuchenmasse gehoben. Mit einem Pinsel Olivenöl in einer kleinen beschichteten Pfanne verstreichen und den Teig in die heiße Pfanne geben. Nach etwa 2 Minuten sollten sich bei mittlerer bis hoher Hitze Blasen auf der Oberfläche zeigen. Dann umdrehen und noch ein Minütchen weiterbraten lassen. Den Pfannkuchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit dem restlichen Teig so verfahren bis er leer ist. Logisch eigentlich.

Das Backblech mit den Pfannkuchen kommt noch mal ein paar Minütchen in den Ofen, danach werden die Zwiebeln und die Tomaten draufgehäuft und das Ganze noch mal 3, 4 Minuten im Ofen warmgemacht. Servieren mit einem Klecks Joghurt oder Crème fraîche.


Wer an den Rezepten interessiert ist, die Ottolenghi zaubert (ja, ich bin begeistert und ja, ich mache echt Werbung dafür), dann kann man auch einfach, wenn man das Buch nicht kaufen will, diese Seite besuchen und stöbern. Ottolenghi veröffentlicht seine Rezepte nämlich schon seit Jahren im Guardian. Leider nur auf Englisch.

Za'atar

Juliane von Schöner Tag noch! hat sich für mein Za'atar-Rezept interessiert, das ich mir aus dem Internt gefischt habe. Ich war diesmal sogar schlau genug, mir das zu notieren bevor ich die Seite wieder geschlossen habe...



Za'atar - was ist das überhaupt? Nun, es ist ein Gewürz, das in der Küche des Nahen Ostens häufig verwendet wird. In den Emiraten habe ich es gesehen, und es schmeckt einfach nur wahnsinnig gut, wenn es auf Fladenbrot gestreut ist - wie Focaccia oder so. Da ich aber nicht so oft Fladenbrot gemacht habe, so lange wir noch in den Emiraten wohnte und ich mir auch nicht sicher war, was das eigentlich war, wußte ich gar nicht so recht was damit anzufangen und habe es nie in der Küche verwendet.

Wieso ich erst jetzt darauf gekommen bin ist ganz einfach: ich wollte ein Rezept nachkochen, für das ich Za'atar brauche. Und ich sage euch: ich habe mir die Hacken wund gelaufen hier im Dörfle. Aber nichts zu machen, es war nicht zu finden. In die große Stadt wollte ich aber dafür auch nicht fahren, der Aufwand war mir zu groß. Also habe ich kurz recherchiert und siehe da, es ist ganz einfach selber zu machen. Im Prinzip ist Za'atar nichts anderes als eine Art Kräutermischung, so etwas wie beispielsweise Italienische Kräuter oder Kräuter der Provence. Es wird zu allen möglichen Gerichten gereicht und jede Familie hat da, wie beim indischen Garam Masala, ihr eigenes Rezept.

Aber jetzt genug gequatscht, jetzt kommt das Rezept, das ich übrigens, wie eigentlich immer, leicht abgewandelt habe.


Za'atar
2 TL Oregano
1 El Petersilie
3 EL Thymian
2 TL Majoram
2 EL Sumach
1/2 Kaffeetasse Sesamsamen (Ich hatte übrigens einen Sesam-Schwarzkümmel-Mix, sehr lecker)
1 TL Salz (oder nach Belieben)
1 TL Zitronenschalen (optional, ich hatte es vergessen)

Zuerst werden die Sesamkörner in der Pfanne trocken geröstet. Die getrockneten Gewürze werden in eine Küchenmaschine gegeben, der geröstete Sesam hinzugegeben und alles ein paar Mal durchgemüllert. Leider hatte ich nur die normalen, getrockneten Kräuter, die man so im Gewürzregal findet, ich denke, mit selbst getrockneten Kräutern schmeckt es dann noch mal eine Ecke aromatischer. Den Sumach, die Beeren des Essigbaumes, die der ganzen Kräutermischung den letzten Pfiff geben, findet man in türkischen oder arabischen Läden.

Sonntag, 31. Juli 2011

Selbstgemacht

Juliane von Schöner Tag noch! hat zu einer Blogparade aufgerufen. Gefragt wurde, was wir alles selbst gemacht haben. Und wenn ich so zurückdenke, dann ist das so ein bißchen was, was ich selbst gemacht habe. Ich bin zwar keine eifrige Do-it-Yourselferin, aber so ab und zu entsteht das ein oder andere hier.

Was habe ich dieses Jahr gemacht? Hm. Genäht habe ich gar nicht, bzw. kaum. Das Piratenoutfit fürs Kind war das einzige. Aber ich habe in der Küche gewerkelt. So habe ich ziemlich viel Sirup hergestellt. Holunderblütensirup, Rhabarbersirup, Johannisbeersirup, Erdbeersirup und Kirschsirup. Und jetzt reicht es eigentlich auch damit.




Johannisbeergelee - und das nicht wenig...dazu jede Menge anderer Marmelade - Rhabarber, Erdbeer, Erdbeer-Rhabarber (oh, ich sehe schon, ich hatte darüber gar nicht geschrieben, daher kein Link). Keine Ahnung, wer das alles essen soll, denn ich mag Marmelade eigentlich nicht so sehr. Abgesehen vom Johannisbeergelee, das ist die berühmte Ausnahme, da könnte ich mich reinlegen.
Amarenakirschen
 Nußpaste

 Pesto Genovese


Za'atar - Rezept folgt, leider nicht aus frischen Kräutern, ich hatte nicht alles vorrätig. Schmeckt aber auch so hervorragend. Eine Neuentdeckung für mich. Ich kannte es zwar schon, schließlich haben wir einige Zeit in den Emiraten gewohnt, aber da ich mich dort auf die indische Küche gestürzt hatte, habe ich es nie ausprobiert. Riecht und schmeckt aber einfach nur legga.
Harissa - Rezept stammt aus dem neuen Buch und folgt ebenfalls. Superlecker, superscharf und eigentlich ganz einfach. Sieht nur nicht so knallig aus wie die gekaufte Variante. Irgendwann, wenn ich das Rezept poste, mache ich vielleicht auch noch schönere Fotos. Es kam so wenig dabei raus, daß ich kein Glas gefunden habe, das klein genug war. Zwei Paprika und eine Zwiebel sind in dem bißchen...
Mein Lieblings-Allroundgewürz für die Indische Küche: Garam Masala - wer es einmal selbst gemacht hat, rührt nie wieder das fertige Zeug an. Allein der Duft, wenn es frisch gemüllert aus der Maschine kommt...hmmmm. Rezept folgt?
Und ofengetrocknete Tomaten. Der Energieverbrauch ist erschreckend, so daß es sich eigentlich nicht lohnt. Aber ich glaube, beim nächsten Mal bestelle ich mir einen 5-Liter-Kanister Olivenöl, mache 5 Kilo Tomaten und dann paßt es schon. Schmecken viel besser als die Gekauften.
Ach ja, und Cookies, die nicht zu vergessen, diese Hüftkiller...

Und ihr so?

Dienstag, 26. Juli 2011

Kichererbsentopf

 Kichererbsentopf mit Spinat und Tomaten:. Was hier so ein bißchen fies aussieht, war einfach nur unglaublich lecker. Ganz fruchtig tomatig, dazu die Kichererbsen, der Spinat...also ich fand es am Ende schade, daß ich satt war. Eigentlich wollte ich ja wieder etwas aus meinem neuen Super-Duper-Kochbuch kochen, das ich so gar nicht mehr hergeben will, habe mir auch meine Inspiration geholt, nur mußte dann feststellen, daß das Rezept, das ich kochen wollte, Zutaten verlangt, die ich weder mag noch im Hause habe - Fenchel und Selleriestangen. Außerdem sollte es lange kochen. Ich hatte aber Kohldampf. Ich habe dann am Ende improvisiert und was soll ich sagen? Gelungen, wird in den Fundus aufgenommen und wieder gekocht. Definitiv. Ist aber eher ein Gericht für ungemütlichere Tage, aber das paßte ja heute auch.

Das Kind fand es natürlich ausgesprochen eklig, aber das ist sein Pech. Der Mann ist ausgesprochen nicht da, sondern in Madrid, aber das ist sein Pech. Ich brauchte nicht teilen, alles meins und für morgen ist auch noch was da, was ich sehr schön finde, denn mit dem Mittagessen nehme ich es nicht so genau, wenn ich es noch extra zubereiten muß. Das fällt dann häufiger flach, was aber nicht so wirklich gesund ist.
Kichererbsentopf mit Tomaten und Spinat

1 Zwiebel, würfeln
3 große Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
1 EL Tomatenmark
2 EL Olivenöl
1/2 l Gemüsebrühe
200 g TK-Spinat (ca.)
1 Dose Tomaten
1 Dose Kichererbsen
2 Zweige Thymian
2 EL gehackte glatte Petersilie
1 EL brauner Zucker
1 guter Schuß Balsamico
Parmesan zum Garnieren
1 TL grünes Pesto
pro Person 2 Brote

Wegen der langen Zutatenliste nicht erschrecken, es ist in Nullkommanichts fertig, bestimmt!

Die Zwiebel im Olivenöl ein paar Minuten bei mäßiger Hitze anschwitzen. Sie soll weich werden aber nicht dunkel. Den Knobauch hinzufügen und mit dem Tomatenmark ablöschen. Mit der Brühe auffüllen und den Spinat hinzufügen. Kann ruhig noch gefroren sein. Wenn er schon getaut ist oder es frischer Spinat ist, dann einfach am Ende hinzufügen - dann sollte er nicht zu lange kochen, sonst wird er schleimig. Die Tomaten und Kichererbsen zusammen mit der Petersilie, dem Thymian  und dem Zucker hinzufügen und etwa 10 Minuten bei mittlerer Hitze vor sich hinköcheln lassen.

Am Ende mit dem Balsamico abschmecken - ich nehme den immer wegen der Säure, mir ist es zu umständlich, jedes Mal eine Flasche Wein aufzumachen, um die Tomatensauce zu kochen. Man kann natürlich auch Rotwein hinzufügen, dann entsprechend die Menge an Brühe reduzieren. Mit Parmesan bestreuen, das Pesto drauf, fertig.

Das Brot:
Ich hatte von gestern noch Fladenbrotteig übrig, man kann selbstverständlich auch Baguette oder dergleichen nehmen. Ich fand nur, daß das Fladenbrot mit seinem eher herben Geschmack gut dazu paßte. Wer das nachmachen will:


140 g Vollkornmehl
1,5 TL Backpulver
1/2 TL Salz
140 g Joghurt

Die Zutaten für das Brot in einer Schüssel mischen, schön kneten bis alles vermischt ist. Es sollte eigentlich ein trockener Teig werden, aber ich bevorzuge es etwas klebriger, dann sind die Brote nicht so trocken. In Plastik oder dergleichen hüllen und eine Stunde im Kühlschrank kühlen. Um die Brote zu machen, teilen wir etwa golfballgroße Kugeln ab, rollen die in der Hand und bestäuben die mit viel Mehl. Der Teig muß richtiggehend auf der Arbeitsfläche rutschen. Um die brote richtig rund zu bekommen, setzen wir das Nudelholz nicht horizontal an, sondern schräg - rechts oben bei Rechtshändern, links nach oben bei Linkshändern. und dann anfangen zu rollen. Der Teig sollte sich beim Ausrollen mitdrehen, so wird das Ganze schön rund.
In einer kleinen Pfanne 1 TL Öl (kein Olivenöl! und für jedes Brot nachölen) heiß machen, den Fladen ca. 2 Minuten von jeder Seite erhitzen bis es goldbraun wird. Zur Seite legen und warm halten bis alle fertig sind.

Das Pesto:
 Selbstgemachtes Pesto schmeckt einfach nur wunderbar und läßt sich gar nicht mit gekauftem Pesto vergleichen. Es ist zwar nicht ganz billig, aber einfach zu machen und hält sich auch für ein paar Tage. Das zuverlässigste Rezept, das ich kenne und das immer was wird ist das 50-Rezept:
50g Basilikum
50 g Pinienkerne
50 g geriebener Parmesan
1 Knoblauchzehe
etwas Salz und Pfeffer und Olivenöl nach Belieben

Das alles kommt in die Küchenmaschine und wird ordentlich durchgemüllert. Danach in einen sauberen Behälter füllen und ab damit in den Kühlschrank.

Ein kleiner Tipp zum Basilikum: wenn man einen eingetopften kauft, am besten sofort umtopfen - die Töpfe sind normalerweise zu klein und der Basilikum wird nach ein paar Tagen mikrig aussehen. Gut gießen, ein heller Standort ohne zuviel direkte Sonneneinstrahlung und der Basilikum wächst wie blöd. Beim Ernten die Blätter abzupfen, nicht die ganzen Stiele rupfen, dann wächst es alles ganz prachtvoll wieder nach.

Sonntag, 17. Juli 2011

Das neue Kochbuch

...war offensichtlich eine gute Wahl. Ich hatte schon einige Empfehlungen gelesen und es jetzt bestellt.
Das erste (aber so was von garantiert nicht letzte) Gericht daraus wurde heute auf den Tisch gebracht. (Nicht erschrecken, ein schönes Foto habe ich nicht zustande gebracht.)
Gefüllte Zwiebeln - mit Feta, Tomate, Petersilie, Frühlingszwiebeln. So was von...also, hätte ich es nicht selber gekocht, würde ich jetzt so was von ins Schwärmen kommen. Schmeckte echt, als wären wir heute ausgegangen :-)

Auf fast 280 Seiten findet man tolle, exotische, mediterran-arabisch-jüdisch inspirierte Gerichte mit viel Kräutern, Gewürzen, Farben und wild gemixten Geschmacksrichtungen. Ich sag nur: Wassermelonensalat mit Feta und Olivenöl. Alle vegetarisch. Geordnet sind die Rezepte grob nach Gemüsegruppen - also Kürbisse und Zucchinis in einem Kapitel, Grünzeug im nächsten, Auberginen im übernächsten und so weiter. Die Anweisungen sind sehr klar und ausführlich, man kann nicht viel falsch machen und die Zutaten, so exotisch die Küche auch ist, sind gut zu finden. Und wenn sich doch mal eine gar zu exotische Ingredienz dazwischengemogelt hat, werden auch Ersatzvorschläge gemacht.

Gut, ich habe nur das eine Rezept nachgekocht, aber nach allem was ich gehört habe, ist dies ein Buch, in dem die Rezepte einfach "stimmen": d.h. die Mengenangaben sind exakt. Häufig, in weniger guten Büchern, stimmen diese nämlich gar nicht und man muß reichlich experimentieren, um doch noch ein halbwegs eßbares Gericht auf den Tisch zu bringen.

Glaubt mir, ich habe genügend miese Kochbücher in meinem Leben gesehen, um zu wissen, wovon ich rede: meine Mutter ist nämlich (also, nicht daß hier ein falscher Eindruck entsteht und jeder denkt, ich will über sie herziehen. Das tue ich nicht) eine leidenschaftliche Kochbuchsammlerin. Sie sammelt Kochbücher, vorwiegend die, die sie im Vorbeigehen interessieren und die zufällig gerade herabgesetzt sind. Sie kocht die Rezepte nicht nach. Es reicht ihr vollkommen aus, durch die Bücher zu blättern und die Rezepte zu markieren, die sie nachkochen würde, würde sie sie kochen. Oder so. Eine Reihe der alten Bücher hat sie aussortiert, manche hat sie mir auch gekauft. Aber leider koche ich dann tatsächlich nach und muß daher auch leider sagen, daß Kochbuch bei weitem nicht gleich Kochbuch ist. Was dann auch der Grund dafür ist, daß ich eigentlich eher selten Kochbücher kaufe: mich nervt der Schrott im Bücherregal. An diesem hier konnte ich jedoch nicht vorbei und das war auch gut so. (Ich habe da noch ein oder zwei andere auf der Liste, die kommen dann irgendwann mal, man muß es ja auch nicht übertreiben...)

Noch ein Pluspunkt: die tollen Fotos im Buch. Sie sind ansprechend.

Das Buch gibt es übrigens auch auf Deutsch und hat den, meiner Meinung nach, sehr drögen Titel "Genußvoll Vegetarisch"

 

Freitag, 15. Juli 2011

Insalata Caprese

Mein Lieblingssalat
Tomaten - Büffelmozarella - Basilikum - Olivenöl - Salz - Pfeffer - genießen

Und da wir schon dabei sind, kann ich auch gleich zeigen, was aus dem Rest der Tomaten geworden ist, die wir aus Italien mitgebracht haben: ofengetrocknete Tomaten habe ich gemacht. Ganz einfach die Tomaten halbieren und bei ca. 50 - 70 Grad auf einem Rost in den Backofen stecken. Das Ganze dauert ein paar Stunden, so ca. 8 Stunden, lohnt aber. Am Ende habe ich die Tomaten, die noch ein wenig Flüssigkeit enthielten, in eine Auflaufform getan, ein wenig Knoblauch draufgestreut, Basilikum darauf verteilt und ein wenig Olivenöl drübergekippt, gepfeffert und gesalzen. Als Beilage einfach nur himmlisch. Wirklich!

Donnerstag, 14. Juli 2011

Salat à la Nicoise

Einen Salat à al Nicoise gab es gestern zum Mittagessen. Nur als Beweis, daß es hier nicht ausschließlich  Süßkram und Obst gibt. Lecker wars, genau richtig für heiße Sommertage. Schade, daß ich keine Tomaten mehr hatte.


Salat Nicoise
  • 1 Handvoll grüne Salatblätter
  • 3-4 kleine, junge Kartoffen, gekocht
  • ca. 100 g grüne Bohnen, gekocht
  • ein paar Anchovies
  • 1 Ei, ca. 6 Miuten gekocht (hier auf dem Foto ist das noch sehr weich, da es ein sehr großes Ei war, das hatte ich nicht berücksichtigt)
Für das Dressing:
  • 3 EL Olivenöl
  • 1,5 TL gekörnter Senf
  • 0,5 TL süßer Senf
  • Zitronensaft (ca. 50 ml)
  • Salz, Pfeffer,1/2 TL Honig

Salat in einer Schüssel anrichten. Für das Dressing alle Zutaten in eine kleine Schraubflasche füllen und kräftig durchschütteln. Der Salat ist für eine Person gedacht, das Dressing reicht für 2-3 Portionen.

Montag, 11. Juli 2011

Gegrillt

Das Ärgerlichste an einer balkon-, terassen- und gartenfreien Wohnung ist die Tatsache, daß wir nicht grillen können. Also, mit einem Elektrogrill würde es schon gehen, aber irgendwie ist das...naja, so ein bißchen so als würde man die Sahnetorte mit einem Butterkeks vergleichen oder so. Gut, daß wir im Nachbardörfle eine Möglichkeit aufgetan haben trotz fehlendem Wohnungsfreiraums zu grillen, das geht nämlich einfach so auf dem Spielplatz. Der ist hervorragend mit zwei großzügigen Grillplätzen ausgestattet, liegt mitten im Grünen (naaaa schön, dei Autobahn ist direkt nebenan, aber wir wollen da mal nicht so kleinlich sein) und es ist eine WASSERPUMPE vorhanden. Das Highlight.

Darum waren wir heute grillen, haben bis halb zehn gechillt, gegrillt, da Kind hat sich komplett eingesaut und, hach, war das ein schöner, entspannter Abend.

Und der Nudelsalat, den ich gebastelt habe, war allein schon die Fahrt zum Grillplatz wert...

Also, leider ohne Foto: Auberginen-Spaghetti-Salat mit karamelisierten Zwiebeln, basierend auf dem Rezept von ihr. (und pssstt...Nudelsalat ist es auch nur deswegen geworden, weil mir der Couscous schlecht geworden ist.) Die exotischen Gewürze habe ich weggelassen und an Kräutern hatte ich nur Basilikum da, was aber nichts machte, es hat trotzdem sehr lecker geschmeckt. Das Tollste an dem Rezept, das ich hier gebastelt habe, ist, daß man in einem Aufwasch Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise haben kann. Sorry, wenn es jetzt ein wenig chaotisch wird:

  • 200 g Vollkorn-Spaghetti, in Stücke gebrochen und al dente gekocht
  • Nüsse nach Wahl - ich habe ein paar Pinienkerne übrig gehabt - in einer beschichteten Pfanne fettfrei braun rösten
  • 1 große Aubergine, in Würfel geschnitten, mit 2 EL Olivenöl 5 Minuten in der Pfanne gebräunt
  • 2 in feine Scheiben geschnittene Knoblauchzehen gegen Ende dazu geben - Vorsicht mit dem Knoblauch, brät man ihn zu stark an, wird er bitter. Kräftig salzen und pfeffern, rausnehmen und an die Seite stellen.
  • 2 Zwiebeln, in Ringe geschnitten, in der gleichen Pfanne in einem EL Olivenöl vorsichtig bräunen. Ein paar Prisen Zucker drübergeben, noch mal richtig schön braun werden lassen und mit Balsamico ablöschen. Herdplatte ausschalten.
  • Jetzt wird der Rest der Zutaten in die Pfanne gegeben und alles noch einmal kurz durchgeschwenkt und gemischt.
  • 1 grüne Paprika, in Würfel geschnitten, hinzugeben
  • ein paar Basilikumblätter hineinwerfen und den Salat abkühlen lassen

Das Salatdressing:
  • 1 kleines Pöttchen Saure Sahne (20%)
  • gleiche Menge Joghurt
  • zwei, drei Spritzer Zitrone
  • 1 zerquetschte Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer
  • Schnittlauch, gehackt
  • Alles schön durchmischen, abschmecken

  • Rote Johannisbeeren, gewaschen

  • Rohe Karotten, geschält und in Stifte geschnitten.

Das Salatdressing habe ich zur Hälfte über den Spaghettisalat gegossen und gut durchgemischt. Die andere Hälfte diente als Dip für die Karottenstifte. Gleiches gilt für die Johannisbeeren: ein Teil kam in den Salat, der Rest war Nachtisch. Ach ja, als das noch warm war, war es mein Mittagessen ;-) Two in One sozusagen.
Und das Foto, das ich davon gemacht habe wollt ihr nicht sehen. Ganz bestimmt nicht.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Erdbeerrisotto

Experimentieren ist ja was Schönes.Mache ich auch ganz gerne, vor allem in der Küche. Heute zum Beispiel gab es Risotto alle fragole, Erdbeerrisotto also. Wie ich darauf komme? Keine Ahnung, ich habe aufgrund der Erdbeerflut ziellos gesucht, was man mit den Früchten noch so alles anstellen kann und bin auf dieses Rezept gestoßen. Klang exotisch und merkwürdig, also wollte ich es mal ausprobieren. Tscha. Was soll ich sagen: es war ein, ja, wie soll ich sagen?...einmaliges...Geschmackserlebnis.

Es ist ja immer die Neugier, die die Katze killt, nicht wahr? Nun ja, wie auch immer, es war jedenfalls MIT ABSTAND das widerlichste Rezept, das ich jemals nachgekocht habe und absolut ungenießbar. Ich muß allerdings hier auch noch meinen äußerst tapferen Mann erwähnen, der, ohne eine Miene zu verziehen, seinen halben Teller leergegessen hat, bevor er schaudernd aufgegeben hat und sich lieber ein paar Nudeln warmgemacht hat.

Manchmal gelingt das Experiment und es kommt etwas ganz und gar überraschend Gutes heraus, wie z.B. der Grünkohl-Zucchini-Bohnen-Schokoladen-Auflauf, den ich einmal probiert habe. Aber das hier...ne, danke.

Freitag, 3. Juni 2011

Sweet Cherry Kisses

Amarena-Kirschen. Gekauft aus dem Glas - mag ich nicht, ist mir zu teuer. Bleibt entweder nur der Gang zum italienischen Eisdealer des Vertrauens oder der Blick ins Online-Kochbuch, der mich überrascht staunen läßt, wie einfach Amarena-Kirschen zu machen sind. Die dann auch wirklich so schmecken wie beim Italiener. Also, süße Versuchung, die reinste Sünde, aber so viele ißt man davon ja auch nicht auf einmal.



 Amarena-Kirschen
  • 1 Glas Sauerkirschen (720 g)
  • 400 g Zucker
  • 2-3 Schuß Amaretto (oder eine ganze Menge mehr, je nach Geschmack. Bei mir sind ca. 50-70 ml drin...*hicks* Alkoholfreie Variante ist mit Bittermandelaroma, das habe ich aber nicht ausprobiert.)
  • Zitronensaft (nach Geschmack, ich habe es nicht genau abgemessen, aber es dürfte ca. der Saft von 1 Zitrone drin sein.)

Kirschen in einem Sieb abtropfen lassen. Die Kirschen kommen in einen Topf, die restlichen Zutaten obendrüber und dann kann man das gute 15-20 Minuten köcheln lassen. Nicht heftig brodeln lassen, aber do so köcheln, daß das Wasser verkocht und der Saft, der aus den Kirschen austritt, eindickt. Wichtig auch: nicht rühren! Oder besser: nur ein, zwei Mal ganz vorsichtig mit dem Holzlöffel umrühren, sonst fallen die Kirschen auseinander. Wenn man das Ganze nicht zu lange und heftig kochen läßt, brennt auch nichts an. Danach kann man das Ganze in vorbereitete Gläser füllen und z.B. über Eis oder Joghurt genießen. Im sterilisierten Glas hält sich die Köstlichkeit etwa ein Jahr, wie ich gelesen habe.Und da ganz bald wieder Kirschenzeit ist, werde ich das auch mal mit frischen Kirschen ausprobieren.

Ich verspreche hoch und heilig: ich gehe morgen oder übermorgen raus zum Fotos machen. Entweder Landschaft oder Blümchen. Schluß mit den Fressalien! Zumindest für diese Woche. Ich bin endlich wieder fit genug, tschakka!

Sonntag, 22. Mai 2011

Ausgeklinkt

Ich habe mich heute ausgeklinkt. Normalerweise liegt mir ja das gemeinsame Wochenende sehr am Herzen, aber heute wars mir dann doch zu viel des Guten was die Motorradleidenschaft des Liebsten angeht. Er ist zu irgendeinem Motorradfreaktreffen gefahren, hier in der Nähe und hat den Kurzen mitgenommen. Mit dem Auto, denn das Mopped liegt ja bei den Großeltern. Nun, dort trifft er sich mit anderen Motorradfritzen und nem Hund. Ich hingegen wollte fotografieren. Natur oder so. Meinem Hobby nachgehen, das in den letzten vier Wochen ein wenig liegengeblieben ist (Großelternbesuch, Tatibesuch, Krankheit, Lustlosigkeit, kreatives Loch, etc.pp.)

Nun hat es aber dummerweise geregnet, was meinen Plänen, Mohn und Pusteblumen und dergleichen abzuknipsen - wie die meisten anderen Bloggerdamen es geschafft haben - einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Nach fast einer ganzen Woche krankheitsbedingtem Hausarrests ist das weniger schön. Macht aber nichts, ich habe trotzdem die Kamera hervorgeholt und losgeknipst. Irgendwann werde ich mir ernsthaft Gedanken um meine Belichtungsmöglichkeiten machen müssen, es ist doch zu dunkel in der Wohnung, wenn die Sonne weg ist. Aber nicht heute. Nicht jetzt. Jetzt zeige ich lieber die Ergebnisse hausfraulichen Schaffens und liefere dann wohl am besten gleich die Rezepte dazu :-)

1. Holunderblütensirup

Holunderblütensirup habe ich gematscht. Montag sind der Kleine und ich nach der Playgroup über den hinteren Parkplatz der Anlage gegangen und haben Holunderblüten gemopst. Die wachsen ja im Moment wirklich überall :-). Diese wurden dann vorsichtig in einer Plastiktüte nach Hause transportiert und, da die wirklich sehr schnell welken, sofort in die vorbereitete Zuckerlösung geschmissen. Dort durfte das Zeug zugedeckt eine Nacht durchziehen.

Rezept: Holunderblütensirup

20-40 Holunderblütendolden (ich habe einfach alles reingeschmissen, was ich gesammelt hatte)
2 Liter Wasser
2 Kilo Zucker (klingt viel, ist viel, soll aber eine Weile halten und man braucht auch nicht viel von dem Saft)
2-3 EL Zitronensäure (auch der Haltbarkeit wegen)
3 Zitronen
Das Wasser kocht man zusammen mit dem Zucker kurz auf, so lange bis sich der Zucker aufgelöst hat. Während das Wasser sich erwärmt, schüttelt man die Holunderdolden ganz vorsichtig, denn es lassen sich gerne Insekten darin nieder. Aber nicht zu doll schütteln und keinesfalls waschen, denn sonst verliert man den Blütenstaub - das, was den Geschmack eigentlich ausmacht. Lieber die paar Käfer in Kauf nehmen, die werden hinterher ohnehin rausgefiltert. 

Man sollte auch von vornherein darauf achten, daß nicht zu viele Läuse auf dem Holunder sitzen - die oberen Stängel sind meist weniger befallen, wie ich festgestellt habe. Läsue sind eklig und lassen sich nicht so leicht wegschütteln, daher. So, die blattlosen Dolden taucht man nun in die noch warme Zuckersirupmasse, schnippelt die beiden Zitronen rein und gibt die Zitronensäure hinzu. Das Ganze läßt man mindestens 24 Stunden zugedeckt stehen. Den fertigen Sirup filtert man durch ein Mulltuch, das über ein Sieb gespannt ist - da werden dann auch die restlichen Insekten aufgefangen - und füllt den in einen großen Topf. Das wird dann noch mal ganz kurz aufgekocht.

Die Flaschen werden am besten im heißen Herd sterilisiert. Damit die nicht platzen, werden die Flaschen in den kalten Herd gestellt (darauf achten, daß die Deckel NICHT mit in den Herd kommen, die gehen kaputt) und langsam auf ca. 100 Grad erhitzt. Den heißen Sirup kann man nun angstfrei in die heißen Flaschen füllen - da beides in etwa die gleiche Temperatur hat, kann das Glas nicht unter Spannung geraten und platzen. So mache ich es auch immer, wenn ich Marmelade mache. Nix nasses Tuch oder so. Einfache Physik. Die Flaschen dicht verschließen und ca. 5 Minuten hinlegen, damit auch die letzte Bakterie, die sich eventuell ganz oben am Hals noch befindet, durch die Hitze dahingerafft wird. 

Das Ganze schmeckt in Mineralwasser, Sekt oder, wie ich gehört habe, Weißweinschorle. Einfach 2-3 EL, mehr braucht es nicht, in ein Glas geben und mit der gewünschten Flüssigkeit auffüllen. Oder über Eis. Oder, oder, oder...hält sich ca. 1 Jahr und wer Anis nicht ausstehen kann, sollte auch hier die Finger von lassen, das Ganze hat nämlich ein ziemliches Anisaroma, wie ich finde.

2. Ausgebackene Holunderblüten
Man könnte jetzt vermuten, ich sei besessen von Holunder. Aber die Zeit ist so kurz und das ist etwas, was ich schon seit Jahren ausprobieren wollte, daher noch ein Holunderrezept von mir: Ausgebackene Holunderdolden. 


Rezept: Ausgebackene Holunderblüten
ein paar Holunderblüten
5 EL Mehl
1/4 TL Backpulver
1 Ei
200 ml Milch 
eine Prise Salz
Kokosfett zum Ausbacken
Aus dem Mehl, dem Ei, den Backpulver, der Milch einen glatten Teig rühren und 30 Minuten ruhen lassen. Währenddessen die Holunderblütendolden auf Insekten hin untersuchen - hier ein wenig pingeliger als für den Sirup, schließlich wollen wir die Käfer ja nicht mitessen.
Jetzt das Kokosfett erhitzen und auf entsprechende Temperatur bringen. Die Holunderblüten in den Teig tauchen und ab in das heiße Fett. So lange ausbacken bis es goldbraun wird. Das Ganze mit Puderzucker bestäubt servieren. Man kann auch eine Dippsauce aus pürierten Erdbeeren dazu reichen, das schmeckt auch recht lecker. 


3. Erdbeerjoghurt mit Vanille
Und noch etwas Saisonales: Erdbeerjoghurt. Ich ärgere mich immer darüber, daß der Sohn diese süßen Fertigjoghurts ißt. Ja, sicher, ich muß die nicht kaufen, das ist richtig. Aber ich lasse mich immer wieder belabern und ärgere mich dann, wenn das Kind immer wieder wie eine Aufziehpuppe zum Kühlschrank taumelt und seinen Stoff - Joghurt - holt. Weil es ja eigentlich nur noch Zuckerplörre mit diversen Aromen ist, die man heutzutage kaufen kann.

Die Alternative ist - natürlich - das Einfachste von Welt und gesund: Selbermachen. Das Kind ist derzeit  besessen von Vanillejoghurt, also habe ich einen (verbesserungswürdigen) Vanillesirup für seinen Joghurt zusammengebraut, den das Kind so sensationell findet, daß es plötzlich die Gekauften mit dem A***llerwertesten nicht mehr anschaut. Da ein paar Erdbeeren reingeschnippelt und ein paar Stunden durchziehen lassen...mhmmmmm. Da hat sich das Kind selbst halbkrank noch reingelegt.

4. Mandelcreme
Erdnußbutterfan? Oder generell: Nußcremefan? Wir ja schon. Nur leider gibt es hier Pic's Really Good Peanut Butter - der Name stimmt! - nicht. Wir haben hier einige Sorten ausprobiert und so ziemlich alle bis auf eine für gruselig befunden. Wozu denn bitte Zucker in Erdnußbutter? Oder noch mehr Fett? Nüsse haben Fett genug. Auch hier ist die Lösung: Selbermachen. Dazu braucht man nicht viel, nur ein paar Nüsse und eine Küchenmaschine, die in der Lage ist, diese zu Mus zu zerkleinern. Meine brauchte dafür ca. 20 Minuten mit Pausen, da sonst der Motor überhitzt wäre. Man röstet die Nüsse, in diesem Falle Mandeln, kurz in der Pfanne an, läßt alles abkühlen und schmeißt es dann ins Mahlwerk und mahlt und mahlt und mahlt. Bis das Fett aus den Nüssen getreten und alles ganz weich und cremig ist. Wie gesagt, das kann dauern. Ein wenig Salz noch dazu und - voilà - fertig ist das Nußmus. Immer noch kalorienreich und eher als Sonntagsextra denn als alltagstaugliches Frühstücksaccessoire zu betrachten, aber wenigstens weiß man, was da drin ist und kann es darum auch wirklich genießen.


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