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Freitag, 26. August 2011

Erzähl mir was - “Storytelling” in der Fotografie (Teil 1)

Und weiter geht es mit den Fototutorials. Diesmal habe ich mir zu der Forderung des "Storytellings" in der Fotografie Gedanken gemacht. Ich stolpere ständig darüber, daß man in diesem Forum, in jenem Blog, in welchem Buch fordert, eine Story mittels eines Fotos zu erzählen. Aber wieso? Warum? Ich dachte nach und dachte, daß das vielleicht ein nettes Thema für meine Tutorialreihe sein könnte, die, ich gestehe, regelmäßiger erscheinen könnte. Diesmal also eher ein kreatives denn technisches Problem könnte man sagen...(was übrigens auch bedeutet, daß ich hier sehr subjektiv argumentiere. Das ist meine Meinung (also, im zweiten Teil dann), keine objektiv nachvollziehbare Sache - was heißen soll: es ist legitim eine vollkommen andere Auffassung zum Thema zu haben. Der erste Teil jedoch ist eher Theorie und davon habe ich Ahnung was heißen soll: glaubt es mir einfach...;-))

Dieses Bild dient keinem besonderen Zweck sondern nur dazu, das Posting ein wenig aufzulockern und davon abzulenken, wie lang es eigentlich ist.

Wann immer man ein Fotografielehrbuch aufschlägt, eine Internetseite zur Fotografie aufruft, sich in irgendwelchen Fotografieforen herumtreibt: irgendwann wird man unweigerlich auf den Punkt stoßen, wie wichtig es sei, eine “Geschichte” in der seiner Fotografie zu erzählen. Es ist nahezu vollkommen egal, welches Buch man aufschlägt. Immer wieder liest man die Forderung, eine “Geschichte” zu erzählen. Ein Foto ohne “Story” ist, glaubt man den Schreiberlingen, wertlos. Ganz egal, wie gut das Foto sonst sein mag und ganz egal, welches Sujet gezeigt wird. Landschaft - erzähl’ eine Geschichte, dann wird es besser. Food-Fotografie? Erzähl’ eine Geschichte. Fashion? People? Product? Blümchenmacros? Erzähl’ eine Geschichte. Kurz: Sag mir was mit dem Foto, sonst verschwende ich meine Zeit nicht damit.

Samstag, 30. Juli 2011

Merkwürdig

Merkwürdig. Die Kommentare sind ja in den letzten paar Wochen, äh, ich will mal sagen, weniger geworden. Also, kaum jemand kommentiert hier. Ich war schon ganz frustriert. Interessiert es keinen, was ich hier schreibe? Sind meine Fotos so schrottig, daß man Augenkrebs bekommt und man die sich tunlichst nicht antun sollte? Soll ich das Ganze besser sein lassen?
Auf der anderen Seite zeigt meine Besucherstatistik ein anderes Bild: die Besucherzahl steigt aus irgendeinem Grunde. Nicht viel, das nicht, aber so ein bißchen. Hm. Ich war jetzt drauf und dran das Blog zu schließen, aber dann doch nicht und vielleicht...aber ich hänge doch irgendwie dran. Oder nicht. Oder aber...jedenfalls steht ein Relaunch an, nach den Ferien. Ich bastel schon, aber ist noch nicht fertig.

Bis dahin geht es so weiter wie bisher, d.h. im Rahmen der Möglichkeiten, da das Kind Ferien hat und nicht duldet, daß ich meine Zeit mit irgendetwas anderem verschwende als mit ihm...

Mittwoch, 6. Juli 2011

Kreativer Frust

Kreativer Frust - ich habe das Gefühl, daß kaum Zeit bleibt, wirklich kreativ zu arbeiten. Zwischen Kind, Haushalt, Alltagskram, Ehemann, Telefonaten mit der Familie, Papierkram, Aufsetzen der Selbständigkeit und - ja, immer noch - der Unvollendeten, die mir wie Blei im Magen liegt (ich gebe zu, ich vergesse sie über Wochen, bis mir siedendheiß einfällt, daß ich um Himmels willen endlich die Fußnoten in Ordnung bringen muß. Das ist alles. Wirklich. Nur noch drei Fußnoten!!!). Gerade erst war es wieder so ein Tag. Die Woche hat angefangen mit einem (teilweise überflüssigen) Arztbesuch, Hetze zum Arbeitsplatz des Mannes, um den Blumenstrauß abzuholen, zum Kindergarten, zur Playgroup, zum Geschenkkaufen, zum DVD-Abgeben, zum Kochen. Heute ging es ähnlich: Logopädin, Kindergarten, überfällige Büchereibücher, Kindergarten, Geburtstag und jetzt wollte das Kind trotz fünfstündigen Bauernhofaufenthalts nicht wirklich ins Bett. Liegengeblieben ist eine Menge. Haushalt. Papierkram. Fotos, die ich eigentlich noch verschicken muß. Dringende Recherchearbeiten.

Und so läuft mir Tag für Tag die Zeit davon. Irgendwie ist nie genug Zeit da, um der Kreativität Raum zu geben. Dem bißchen, was noch da ist. Denn: Kreativität braucht Zeit. Zeit zu wachsen. Es muß nachgedacht werden über Dinge, die ausgedrückt werden wollen. Nimmt der Alltag Überhand, dann bleibt nichts mehr, was noch gesagt werden muß, denn man nimmt sich nicht den Raum, nachzudenken. Nachdenken über das, was man zu sagen hat, über das, was noch übriggeblieben ist von dem, was man sagen will. Nachdenken über das, wie man das ausdrücken will, ob es nun jemanden interessiert oder nicht. Auf diese Weise - durch das Überhandnehmen des Alltags, Überhandnehmen der "wichtigen" Dinge - ist meine Malerei eingegangen, eines kläglichen Todes gestorben. Das Desinteresse hat gewonnen, denn zu mühsam ist die Beschäftigung mit Pinsel und Farbe.

Zum Glück gibt es ja die Fotografie, die, wenngleich nicht viel weniger schwierig, in weniger Zeit bewältigt werden kann - eine sehr verführerische Illusion. Denn auch bei der Malerei, man sollte sich das klarmachen, geht es nicht um das Malen an sich. Malen kann jeder Depp lernen. Es geht um das Meistern der Technik, bis sie so weit verinnerlicht ist, daß sie intuitiv wird. Das ist die Leichtigkeit, der Eindruck der Mühelosigkeit, der bei den wirklichen Meistern immer wieder in den Bildern zum Vorschein kommt. Schwieriger ist es, das Bild zu meistern. Komposition, Aussagekraft, nicht nur ein Bild zu schaffen, sondern ein Bild, das in dem Akt der Betrachtung beim Betrachter etwas auslöst: eine seelische Regung, Nachdenken, Überwältigung. Und genau darum geht es doch im Grunde auch bei der Fotografie, jedenfalls bei der Art Fotografie, die nicht für irgendwelche Stockagenturen, Werbung etc. gemacht wird, sondern der Fotografie, die kreativer Ausdruck ist. Die Technik ist eine andere, das Ziel ist dasselbe.

Aber um kreativ zu sein, braucht es Zeit, denn Kreativität ist ein Akt des Suchens. Und für diese Suche kann man keine Ablenkung gebrauchen. Sie ist nicht "eben mal so" dahingeschludert. Sie passiert nicht schnell, schnell zwischen Küche und Kindergarten. Sie kann nicht in der Zeit erfolgen, die ich mir abknapse, um zu fotografieren. Schnell, schnell, noch raus um das Licht auszunutzen. Suche nach dem idealen Standpunkt? Egal, keine Zeit. Warten auf den genau richtigen Moment? Keine Zeit, ich habe nur eine halbe Stunde. Und so weiter. Geduldiges Arrangieren und Rearrangieren, um die Komposition zu finden - keine Zeit, es muß auch so gehen. Und so knipse ich vor mich hin, ohne mir wirklich Zeit zu nehmen, meine Fotografie zu überdenken, zu überlegen, zu warten, zu suchen, mich zu fragen, was ich eigentlich erreichen will. Und ärgere mich hinterher über die Ergebnisse, weil ich nicht vorher durchdacht habe, was ich eigentlich will.

Das Schlimmste dabei ist, daß ich allen anderen die Schuld zuschustere. Meinem Mann, weil, naja, er ist sowieso immer derjenige - schließlich ist der Ärmste ja mit mir verheiratet. Meinem Sohn, weil er mal wieder nicht ohne Kuscheln ins Bett will ud mir meine freie Zeit "raubt". Dem Mistding Fernseher, der im Hintergrund dudelt und mich bei der Konzentration stört. Tati, weil sie wieder endlos am Telefon quasseln will. Dem Haushalt, der nie endet. Und so weiter. Und am Ende bin ich frustriert. Im tiefsten Inneren weiß ich ja, daß ich es selbst Schuld bin, da ich mir die Zeit nicht nehme. Ich setze mich hin und lasse mich von Flickr oder den zahllosen Blogs ablenken, denn es ist, wir kommen jetzt zum Kern der Sache, einfacher so.

Nachdenken ist anstrengend. Punkt. Schlampige, mittelmäßige Arbeit ist weniger zeitraubend, weniger mühsam, weniger von allem. Ich mache es mir zu leicht. Zu leicht damit zu sagen, daß alle anderen und alles andere Schuld ist. Das ist nämlich gar nicht wahr. Zu leicht damit zu sagen, daß ich keine Zeit habe, weil nichts mir Zeit läßt. So, daher in Zukunft der Vorsatz: ein Mal pro Monat endlich meine, mir schon seit gut einem Jahr herumspukende Fotoserie, umzusetzen. (Damit meine ich übrigens den rein fotografischen Aspekt, bzw. den Aspekt des Bildproduzierens. Das Ganze zu entwickeln kann länger dauern.) Kein Essen, keine Landschaft, sondern..ja, irgendetwas anderes.

Ob ich es hier zeige oder nicht, weiß ich noch nicht, nur eben, daß es Zeit wird, den Frust loszuwerden und endlich mit der Prokrastination aufzuhören. Endlich anfangen, endlich weiterkommen.


Montag, 4. Juli 2011

Unentschlossen

Unentschlossen wie ich nun mal bin, bin ich am zaudern und überlegen, wie es mit diesem Blog weitergehen soll. Nicht so sehr wichtig, diese Frage, sicher, aber sie kommt und geht und irgendetwas stört mich. Inzwischen weiß ihc auch, was es ist: mir fehlt, um ehrlich zu sein, die klare Linie. Hier mischen sich kunterbunt Familiengeschichten, Fotos, Buchrezensionen und seelische Ergüsse.

Das Problem, das ich für mich dabei sehe ist, daß ich immer wieder vor der Frage stehe, ob es überhaupt interessiert, was ich schreibe oder hier zu Bildschirm bringe. Die einen kommen vielleicht vorbei, weil wir uns persönlich kennen, dann dürfte so alles kein Problem sein. Die anderen, weil sie auf den Alltag neugierig sind, die dritten, weil sie Fotos sehen wollen und so weiter. Die einen finden dann aber blöd, daß so viele Fotos dazwischen sind, die anderen finden, daß zu viel Familienkram hier steht und die dritten sind sowieso nur durch einen Unfall hier und überhaupt - sicherlich, eigentlich sollte mich das alles nicht jucken, ich sollte authentisch bleiben, schreiben, was ich will. Ich bin durchaus zufrieden damit, daß mein Blog nur eine kleine Leserschaft hat - nein, falsch: ich bin eigentlich sehr froh und dankbar, daß hier immer wieder nette Leute vorbeikommen und lesen :-). Und ich will mit meinem Blog kein Geld verdienen oder mich in die A-Riege vorarbeiten.

Aber trotzdem. Ich selbst fühle mich nicht so sehr wohl damit. Also wollte ich in Zukunft meinen Focus mehr konzentrieren - auf die Fotografie. Mehr Tutorials & Tipps, was ich ja schon seit Ewigkeiten wieder nicht auf die Reihe kriege, vielleicht, falls es interessiert, Set-Ups für Fotos, da ich ja doch inzwischen sehr häufig Food fotografiere, Schwierigkeiten, Pleiten, Pech und Pannen, ab und zu Rezepte, die ein oder andere Buchrezension, ein kleines Fotoprojekt habe ich auch im Sinn, usw.

Eben insgesamt mehr rund um die Fotografie. Obwohl ich da auch eher unsicher bin, da ich vollkommen davon überzeugt bin, daß meine Fotos eh alle ganz blöd sind, ich ein totaler Anfänger bin und so weiter und so fort (Ihr merkt schon: Getty will mich immer noch nicht ;-)). Das Übliche. Auf der anderen Seite beschäftige ich mich eben gerne mit meinem Hobby und rede auch gerne darüber. Im Schreiben und dem dadurch automatisch erfolgenden Reflektionsprozeß, der mich Dinge nicht nur intuitiv angehen läßt, sondern mich darüber nachdenken läßt, lerne ich. Und warum auch nicht, es gibt genügend Hinze und Kunze die darüber schreiben, ganz egal, wie mistig die Ergebnisse sind. Und irgendwann werden auch meine Fotos besser, versprochen!

Und dann kommt hinzu, daß ich irgendwie immer weniger gewillt bin, aus dem Alltag zu erzählen. Was auch? Daß wir auf dem Spielplatz waren? Daß das nächste Sommerfest bevorsteht? Also werde ich das in Zukunft reduzieren. Ganz ohne kleine Plaudereien aus dem Alltag mag ich auch nicht, aber es soll deutlich weniger werden.

Ach ja, und aufgrund einiger Probleme beim Hochladen von Bildern, die ich schon seit Wochen bei Blogger habe und - ich gebe es zu - weil mir die Designs so gar nicht gefallen, überlege ich einen erneuten Umzug auf ein selbstgehostetes Blog. Aber das ist noch nicht spruchreif, vielleicht bleibt auch alles beim Alten. Ständige Umzüge sind ja auch nichts - ich muß ja nicht alle zwie Jahre zwischen Blogs hin- und herspringen.

Nur so zur Info.

Sonntag, 3. Juli 2011

Käse

Gestern abend beim Essen läutet das Kind wieder eine Fragerunde ein.

Kind: Schließt Käse den Magen? (Keine Ahnung, wie der darauf kommt, denn es gab gestern kein bißchen Käse zum Abendbrot)
Ich: Ja. Haben wir doch mal bei Wissen macht ah! gesehen.
Kind: Und Brot? Schließt Brot den Magen?
Ich: Nein. Nur Käse.
Kind: Und Pizza?
Ich: Nein, Pizza auch nicht?
Kind: Und Käsepizza? Was ist mit Käsepizza und Käsebrot?
Ich: ...? Ich denke...doch, dann schon.

Clever. :-) (Aber ich frage mich ja schon manchmal, was da in seinem kleinen Kopf so alles vorgeht...)

Dienstag, 7. Juni 2011

Wie man sich selber im Weg steht

Ich habe gerade überlegt, wie sehr ich mir selber im Weg stehe. Einfach, indem ich mir selber nichts zutraue. Indem ich im Kopf Sachen aufbausche, die es nicht wert sind, indem ich vor Dingen Panik bekomme, die nur im Kopf stattfinden und am Ende doch nicht so schlimm sind. Zum Beispiel? Gespräch heute mit dem Straßenverkehrsamt. Mußte sein, sonst hätte ich nie im Leben dort angerufen. Ich mußte mich mit jemandem auseinandersetzen und hatte schon vorher wahnsinnig Schiß davor, daß der mich auseinandernimmt. Warum auch immer. Und was war? Am Ende ein nettes Gespräch mit einem leicht genervten Stadtangestellten, der mir ein, zwei Dinge erklärt hat, mit dem ich mich einigen konnte und dem ich am Ende ganz ehrlich einen schönen Tag wünschen konnte. Das Kopfkino zu dem Gespräch sah anders aus. Eine Kleinigkeit. Pipifax, Kikikram. Alltag. Weiß ich auch. Aber: so geht das immer. Solche Situationen, in denen ich mich auseinandersetzen muß, stressen mich fürchterlich.

Egal, was ich vorhabe, ich spiele die Situationen aufs Negativste im Kopf durch. Mit Ablehnungen kann ich nicht leben, weil ich jede einzelne Ablehnung auf meine Person beziehe und nicht darauf, daß vielleicht gerade das, was ich da anzubieten habe, nicht gefragt ist. Getty als Stichwort. Andere auch, aber gerade das, wo mir doch die Fotografie so wichtig ist. Als Folge davon Unsicherheit und das totale Heruntermachen meiner selbst. Ich fühle mich unfähig, als Versager. Klar ist es nicht schön, wenn das abgelehnt wird, was man macht. Das heißt aber noch lange nicht, daß ich meine Sache wirklich schlecht mache. Vielleicht nicht gut genug, aber auch nicht so übel. Trotzdem.

Das wiederum hat zur Folge, daß ich mich gar nichts mehr traue. Aus Angst vor Ablehnung. Dabei weiß ich, daß das dazu gehört. Daß auch sehr erfolgreiche Leute erst einmal Absagen und Ablehnung gesammelt haben, daß keiner durchs Leben kommt ohne zumindest einmal die Erfahrung zu machen. Kein Grund, sich ins Schneckenhaus zu verkriechen. Kein Grund, Angst zu haben. Eigentlich. Manche sehen Ablehnung als Herausforderung à la "Jetzt erst Recht!!" Früher habe ich das auch so gesehen, sonst hätte ich niemals Abi machen können oder wäre zur Uni gegangen.

Aber irgendwann hat sich das geändert. Irgendwann kam der Punkt, an dem Ablehnung mich plötzlich so entmutigt hat, daß ich von vornherein aufgegeben habe. Oder am liebsten aufgeben würde. Das Aufrappeln wird immer schwieriger für mich. Einfach nur, weil ich einmal, für ein paar Wochen, den falschen Job hatte, in dem ich wirklich eine Null war. Den ich nicht auf die Reihe bekommen habe. Organisation ist einfach nicht meine Stärke und meine damalige Chefin war ein Aas. Ich kann andere Sachen. Nur leider zehre ich nicht von diesen anderen Sachen und ziehe daraus Sicherheit, sondern nage immer noch an diesem einen Versagen, das alles blockiert. Alles. Auch das, was ich eigentlich kann. Selbst, wenn mir jeder versichert, daß ich meine Sache gut mache. Aber nein, ich bin überzeugt, daß ich versage. Immer. Und wenn ich nicht total versage, dann eben halb, weil ich meine Sache hätte besser machen können.

Ich stehe mir mit dieser Haltung enorm im Weg. Ich weiß das. Nur weiß ich leider nicht, wie ich das ändern kann. Außer Augen zu und durch. Nur: wie will man Erfolg haben, wenn man sich von vornherein einredet, daß nichts klappen wird? Ich will jetzt nicht gerade die Riesenkarriere machen, nur einige Sachen auf die Reihe bekommen. Aber wie ändere ich meine Haltung? Menno. Manchmal denke ich, daß das Leben in der Steinzeit nicht so übel war. Voller Gefahren und nicht so gemütlich, doch wesentlich unkomplizierter.

Und noch was: ich ärgere mich auch immer über Leute, bei denen ich denke, daß die unglaublich Herumstümpern und trotzdem keine Hemmungen haben, sich selber als Experten zu verkaufen.

Freitag, 27. Mai 2011

?

Gerade hier gelesen: eine Umfrage mit dem schönen Titel "Was bist du?" Da mein Kopf heute ein wenig verstopft ist, bin ich gar nicht auf das Offensichtliche gekommen, nämlich, daß der Autor wissen wollte, ob Männlein oder Weiblein. Daher bin ich darüber gestolpert und wunderte mich ein wenig. Nachdem ich aber den Text gelesen hatte, habe auch ich es verstanden. Also Männlein oder Weiblein, die seinen Blog lesen. Das wollte er wissen. Und dabei bin ich über den Satz gestolpert, der mich wieder wundern ließ.
"Haben wir vornehmlich männliche Leser oder ist der Anteil des schönen Geschlechts höher als wir dachten?"
Ich denke immer noch darüber nach. Nicht, daß ich den nicht verstehe. Aber ich frage mich, ob weibliche Leser keine Fotografie-Blogs lesen? Oder umgekehrt: männliche Leser keine weiblichen Fotografie-Blogs? Was ist der Unterschied? Die Blümchen? Die Techniklastigkeit? Warum sollte ich keine männlichen Fotografie-Blogs lesen, denn manche der Herren Fotografen machen ja auch ganz schöne Bilder. Und auch als Weibchen möchte man sich ab und an über technischen Schnickschnack informieren - denn, das muß der Neid lassen, das machen die Herren der Schöpfung ganz gut.

Aber auf der anderen Seite frage ich mich bei einer solchen Fragestellung: wird weibliche Fotografie nicht ernst genommen? Mit Jana hatte ich mich schon irgendwann einmal darüber unterhalten. Ist weibliche Fotografie schlechter? Oder mögen Männer die nicht? Oder nimmt man die nicht ernst, weil ...?

Ich frage mich das deshalb, nicht, weil ich eine Ultrafeministin bin, sondern weil mir - subjektiv - die Fotografie männlich geprägt scheint und Blümchenmakros belächelt werden. Ist das etwa, so der Verdacht, ein Feld, in dem urwüchsiges Machogehabe noch ungehemmt ausgelebt wird? Immer noch? Frauen können keine Kunst machen? Nach all den Jahrhunderten hängt das immer noch nach?

Wie seht ihr das? Klärt mich auf?

So, ich ziehe mich jetzt mit etwas Fachliteratur zurück und kuriere meine Sinusitis aus, an der ich jetzt schon seit einer Woche herumbrüte.

Dienstag, 3. Mai 2011

Die Sache mit dem Osama

Ich bin ja kein Fan von Bin Laden, Gott bewahre. Er war ein Terrorchef, hat Tod und Schrecken verbreitet. Doch trotzdem...

Bin ich die einzige, die sich die Frage stellt, wie es sein kann, daß die Welt jubelt und tobt, weil die USA ihn haben töten lassen? Bin ich die einzige, die das bedenklich findet, wie es plötzlich in Ordnung sein kann, daß jemand ohne Gerichtsverhandlung und Verurteilung einfach so umgebracht werden kann? Von einem Land, das sich Freiheit und Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben hat? Bin ich die einzige, die sich fragt, ob das nicht vielleicht doch eine Entwicklung hin zu einem totalitären, alles überwachenden Regime ist, das alles ins Fadenkreuz nimmt, das seinen Ansichten nicht entspricht? Sind das nicht eher Methoden, die man einem Staat zutrauen würde, das von Leuten wie Gaddafi & Konsorten regiert wird? Oder sind die USA einfach nur gleicher als alle gleichen Staaten und alle sind nur so lange gleich, wie sie lieb nachplappern, was vom großen Bruder vorgegeben wird? Demokratie? Freiheit?Menschenrechte? Oder sind Menschenrechte nur für liebe Amerikaner da? Wird solchen wie Bin Laden das Recht abgesprochen, Mensch zu sein, weil er ein Massenmörder ist? Wird da nicht ein ziemlich gefährlicher Präzedenzfall geschaffen? Ich meine, wenn doch selbst die Nazi-Verbrecher einen Prozeß verdient haben?

Also, ich finde es erschreckend. Auch daß nur wenige sich die Mühe machen, über die bedenklichkeit eines solchen Vorgehens nachzudenken, sondern lieber in den Freudentaumel fallen, weil der große böse Mann jetzt nicht mehr da ist. Wobei, die Organisation lebt, also besteht ohnehin kein Grund zum Jubel. Und sowieso habe ich mehr und mehr den Eindruck, daß Al Quaida einigen Regierungschefs doch eher gelegen kam von wegen der Durchsetzung einiger Gesetze und Polizeistaatmethoden, über die eine Demokratie gar nicht erst nachdenken sollte. Angst ist ein äußerst gutes Argument... Nur mal so als Überlegung.

Montag, 14. März 2011

Wahllos zusammengesammelt

Google - Stichwort "Kosten der Atomenergie"

Wahllos drei Quellen aus der ersten Seite rausgegriffen, die Greenpeace-Artikel ausgeklammert und wieder die Empörung darüber, daß Regierung und Energiekonzerne seit jahrzehnten sich einen in die Tasche gelogen haben. Und da soll mir mal wieder jemand was von der sauberen und ach so billigen Kernenergie erzählen. Nur mal ganz abseits von den Gefahren und Risiken.

Kosten der Atomenergie
Die wahren Kosten der Atomenergie
Die Atom-Lüge

Mittwoch, 9. März 2011

Aufreger

Mann, was haben wir uns alle über diese Affäre hier aufgeregt. Wochenlang war das in den Medien und, ja, ich gebe zu: mich hat es ebenfalls aufgeregt. Aber ganz ehrlich: war es das wert? Ich denke, eher nicht. Ich meine damit nicht, daß er keine Strafe verdient hat, sondern diesen ganzen Medienzirkus, der zu aufgebauscht war, um noch irgendetwas ernst nehmen zu können.

Und gestern? Ja, gestern bin ich auf einen echten Aufreger gestoßen. Natürlich war ich zu spät dran, das Ganze lief schon vor Wochen im Fernsehen und eigentlich gibt es das schon seit Jahrzehnten, ist bekannt und wird geduldet. Etwas, das eigentlich so sehr zum Himmel stinkt, daß es mich wundert, daß es möglich ist, das Ganze unter den Tisch zu kehren. Ich rede von Handys, deren Akku eine eingebaute Lebensdauer von gerade mal ein paar Monaten besitzt und der nicht austauschbar ist. Ich rede von Druckern, die einen Chip zur Lebensdauerbegrenzung besitzen. Ich rede von Ketchupflaschen und Druckerpatronen, die sich nicht vollständig entleeren lassen. Ich rede von Software, die so aufgebläht ist, daß ein wenige Jahre alter Rechner diese nicht mehr bewältigen kann und dabei auch nicht mehr aufgerüstet werden kann. Strumpfhosen, technischen Geräten und Kleidern, die schneller verschleißen als man gucken kann - und es liegt Absicht dahinter.

Es ist eine Sache, ob man konsumiert, weil man in oder hip sein will und meint, das immer Neueste ist gerade gut genug - das liegt im Ermessen des Einzelnen. Es ist ja auch nichts dagegen zu sagen, ab und zu mal shoppen zu gehen. Ich freue mich ja auch über mein neues Täschchen oder den neuen, todchicken Pulli. Vielen braucht man auch tatsächlich, zum Beispiel Kinderkleidung, die permanent ersetzt werden muß. Doch über das shoppen als Bürger wahrgenommen zu werden - Stichwort: wir als Konsumengen und Verbraucher - fühlt sich komplett falsch an. Das ist doch demütigend, oder sehe ich da was falsch? Ich bin doch nicht nur Käufer, der die Marktwirtschaft als Selbstzweck am Laufen hält? Oder doch?

Was nicht im Ermessen liegt sind eingebaute Fehler, die einen geradezu dazu zwingen zu konsumieren, ob man will oder nicht. Gennant: Geplante Obsoleszenz. Ich habe mich schon so oft über zu schnell kaputtgehende Teile, Kleidungsstücke, Elektronik geärgert. Mir war aber aus irgendeinem Grunde nicht bewußt, daß es kein Zufall ist, sondern tatsächlich eine ausgeklügelte Marketingstrategie.

Es macht unglaublich wütend, mich unglaublich wütend, das zu erfahren, das alles, was man irgendwie geahnt hat, worüber man sich oft gengu geärgert hat, einmal systematisch vor Augen geführt zu bekommen. Mit welchem Recht wird das überhaupt gemacht? Mit welchem Recht produzieren wir diese vollkommen überflüssigen Berge von Müll, den keiner braucht, keiner haben will und an dem sich nur einige wenige bereichern wollen? Es geht doch auch anders, warum macht das keiner? Es kommt ja noch hinzu, daß der Müll produziert werden muß und das zum Teil ebenfalls unter übelsten Bedingungen.

Insgesamt kann unsere Konsumgesellschaft eine verheerende Umweltbilanz vorweisen, die sauber unter den Teppich gekehrt wird, weil sich die Umweltdiskussion heutzutage nur noch auf die Klimafrage beschränkt. Über vergiftete Flüsse, unzersetzbaren Plastikmüll, giftige Abfälle, die Grundwasser und Böden belasten - zum Glück nicht bei uns, sondern "nur" in Drittweltländern - davon redet keiner. Über Kinderarbeit, Kriege, Hunger und Armut, die durch diesen ungehemmten Konsum hervorgerufen wird, redet auch kaum jemand. Es ist ja alle so weit weg.

So, ich weiß, mein Blog ist nicht politisch, nicht sozialkritisch, sondern nur ein Happy-go-lucky-Alltagsgeschwafel mit Bildern, aber das mußte trotzdem mal raus. Es war erschreckend, beängstigend und einfach nur schlimm, sich klarzumachen, daß man an dem ganzen System nichts ändern kann, jedenfalls nicht als Einzelner. Daß mit einem gespielt wird, daß man nach der Pfeife der Industrie tanzt, daß man vermittelt bekommt, daß es gar nicht anders geht, daß es eben so ist, wie es ist und daß es auch noch gut ist. Es ist zum Kotzen und ganz ehrlich: hier wäre Aufregung angebracht. Eine ganze Menge davon und auf breiter Front.

Zu sehen ist die Doku in mehreren Teilen hier. Literatur zum Thema gibt es online hier.

Donnerstag, 4. November 2010

Voll nooomaaaal - Achtung Therapieposting!



Verschlüsselter Text: Um das Paßwort einzugeben, bitte hier drauf klicken

Puh, eine schwere Geburt, das hier Paßwortzuschützen. Lästig, daß Blogger das nicht anbietet und man umständlich über Zweitanbieter gehen muß. Aber was solls, klappt ja. Ich habe manchmal das Bedürfnis, Sachen niederzuschreiben, die raus müssen, da ich momentan nicht wirklich jemanden habe, bei dem ich mich auskotzen kann. Aber die sind auch nicht unbedingt für alle Augen gedacht, aus den verschiedensten Gründen. Also, falls es jemanden interessiert, was hier steht, einfach nach dem Paßwort fragen. So supergeheim ist es nämlich gar nicht.

Montag, 21. Juni 2010

Pholosophisches. Schwere Kost am Abend. Teil 1. Vielleicht bleibt es auch bei Teil 1

Wo ich so am Räumen und am Kramen und am Wegwerfen bin - jaja. Es geht schon wieder um den Umzug...  - höre ich mich immer wieder zu anderen sagen, daß es mir nichts ausmacht, den größten Teil unseres Hausstandes zu verkaufen. "Den Krempel loswerden"; "Ausmüllen" so nenne ich es. Traurig, nicht wahr? Nein, und jetzt kommt mir keiner damit, daß es gut tut, auszumisten, denn genau darum geht es hier. Nicht um das Ausmisten an sich, sondern um das, was man da eigentlich ausmistet.

Und tatsächlich wird mir dabei immer bewußt, daß es die Wahrheit ist: wir sind gerade dabei, unsere Möbel zu verkaufen, den Kleinkram loszuwerden, den Rest an die Wohlfahrt zu verschenken und das, was keiner haben will, wegzuwerfen. Auf die Frage hin, was wir denn eigentlich mitnehmen wollen, wußte ich keine vernünftige Antwort. Schulterzucken. Mitnehmen werden wir Kleinkram. Ein paar Bücher, die ultratolle Kaffeemaschine, den Werkzeugkasten, ein paar Kleider, ein paar Spielzeuge des Kleinen.

Leid tut es mir kein bißchen. Sicher, ich mag unsere Möbel, ich habe gerne in ihnen und mit ihnen gelebt. Aber mein Herz hängt nicht daran, ich kann sie einfach so weggeben. Und das ist genau das Problem: mein Herz hängt nicht daran. Ein wenig unheimlich wird mir bei diesem Gedanken. Wir belasten uns mit Dingen, an denen wir nicht hängen, die ersetzbar sind, die wir einfach so weggeben können, wegwerfen können. Kurz gesagt: wir umgeben uns mit wertlosem Krempel. Wir misten das aus, woran wir sowieso nicht hängen. Gut, meine Nähmaschine ist ein kleines Opfer, ebenso wie das Mopped.

Dabei hat es nichts damit zu tun, wie teuer eine Sache war. Wertloser Krempel wird es, sobald man anfängt, diesem Gegenstand keinen Wert beizumessen, ihn mit einem Schulterzucken abzutun. Oder um es plastischer auszudrücken: der tollste 100.000-Euro-Wagen kann weniger Wert haben als die erste Schrottkiste, die man sich mühsam vom Munde abgespart hat. Dieser Krempel belastet im Grunde, denn eigentlich, wenn man ganz ehrlich ist, will man ihn gar nicht haben. Aber Trennung fällt auch so schwer. Und daher behält man das ganze Zeug und ist irgendwie auch nicht zufrieden.

Es läßt sich kaum vermeiden, wir sammeln Krempel an über die Jahre. Wir kriegen Zeug geschenkt, es läuft einem zu, verlockt in den Läden. Aber vielleicht kann ich, wenn ich mir das bewußt vor Augen führe, in Zukunft vermeiden, eine solche Menge an Krempel anzusammeln, der mich am Ende ja doch nur eher belastet, von dem ich froh bin, wenn ich mich trennen kann. Denn ist es letzten Endes nicht schöner, in und mit Dingen zu leben, an denen das Herz hängt? Das Designergeschirr links liegen zu lassen, um den Kaffe aus der Kaffeetasse zu schlürfen, an der man hängt und wenn sie noch so sehr Katschen hat? Der abgeschrabbelte Schrank, der einem so viel bedeutet, weil er von Oma ist? Oder das fürchterlich häßliche Undefinierbare, das von glücklicher Kindeshand zum Muttertag gefertigt wurde, das stolz am besten Platz in der Wohnung ins rechte Licht gerückt, während der Beuys in der Ecke von Spinnweben umrankt wird? Den chinesischen Plastikmüll da zu lassen wo er hingehört und sich lieber mit einigen wenigen Dingen umgibt, die etwas bedeuten?

Aber wenn ich so nachdenke, dann fällt mir ein, daß es ganz so hoffnungslos nicht ist. Der Fotoapparat, mit dem ich mich stundenlang beschäftigen kann und der zum Mittel für meine Kreativität geworden ist. Das Gekrakel, das der Kleine stolz aus dem Kindergarten angeschleppt hat. Das Namensbändchen aus dem Krankenhaus. Die Kaffeemaschine, weil die so schön Krach macht und gleichzeitig wunderbaren Kaffee. Es gibt eben doch nicht nur wertlosen Krempel hier im Haus, sondern das sind die Dinge, die ich mitnehmen werde. Irgendwie ist das schön. Ich darf den Krempel loswerden und die Dinge mitnehmen, die mir etwas bedeuten.Und genau darum geht es ja beim Ausmisten.

Ich mag Rilke. Besonders, wenn ich mich mit solchen Fragen beschäftige:

„Indem ich das ausspreche (hören Sie?) entsteht eine Stille; die Stille, die um die Dinge ist. Alle Bewegung legt sich, wird Kontur, und aus vergangener und künftiger Zeit schließt sich ein Dauerndes: der Raum, die große Beruhigung der zu nichts gedrängten Dinge.

Aber nein: so fühlen Sie die Stille noch nicht, die da entsteht. Das Wort: Dinge geht an Ihnen vorüber, es bedeutet Ihnen nichts: zu vieles und zu gleichgültiges. Und da bin ich froh, daß ich die Kindheit angerufen habe; vielleicht kann sie mir helfen, Ihnen dieses Wort ans Herz zu legen als ein liebes, das mit vielen Erinnerungen zusammenhängt.

Wenn es Ihnen möglich ist, kehren Sie mit einem Teile Ihres entwöhnten und erwachsenen Gefühls zu irgendeinem Ihrer Kinder-Dinge zurück, mit dem Sie viel umgingen. Gedenken Sie, ob es irgend etwas gab, was Ihnen näher, vertrauter und nötiger war, als so ein Ding.
(Rilke, Auguste Rodin)
(Ach ja, mein Prof meinte nach der Prüfung zu mir, daß ich nicht so wirklich der Denker-Typ sei, nicht so wirklich ein intellektueller Luftikus, sondern eher etwas Handfestes brauche. Sobald ich am Ding, d.h. Kunstwerk, arbeiten darf, bin ich gut (weil es macht mir mehr Spaß?) - das zeigte sich deutlich in meiner Dissertation. Geistesakrobatik hingegen sollte ich lieber lassen...ja, ich stimme ihm zu, Philosophie ist meine Sache nicht, aber das heißt nicht, daß ich nicht manchmal vor mich hinfilosofiere ;-))

Samstag, 5. Juni 2010

International und so

Das mir die Umzieherei und Rückkehrerei nicht gefällt, ist klar. Was mich aber besonders stört, ist, daß wir zu einem Zeitpunkt umziehen, wo der Kleine so mühelos englisch lernt. Wenn wir jetzt umziehen, wird er alles vergessen. Wir sind nicht diszipliniert genug, englisch zu Hause zu sprechen.
Daher haben wir jetzt mal geguckt, ob es in der Gegend, die wir aus arbeitstechnischen Gründen anvisiert haben, internationale Kindergärten gibt. Wäre doch zu ärgerlich. Der Lütte kann es ja, er spricht zwar nicht, versteht aber das meiste.

Gibt es. Und englische Playgroups auch, was nett wäre, damit Mama das Gelernte ebenfalls ab und zu gebrauchen kann.

Dem Gatten gefällt die Idee glücklicherweise, denn ihm paßt das Vergessen der Sprache ebensowenig wie mir. Und teurer als hier ist es auch nicht.

Freitag, 4. Juni 2010

Wunderbar wahr ist es, was ich in dem Blog der Bubenmami gefunden habe. Ich bin ja sonst nicht so eine Zitiertante, aber diese Worte haben mich einfach bewegt:

Worte, die Nelson Mandela bei seiner Antrittsrede gesprochen hat (ursprünglich von Marianne Williamson):

Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht,
dass wir ungenügend sind.
Unsere tiefgreifendste Angst ist,
über das Messbare hinaus kraftvoll zu sein.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit,
das uns am meisten Angst macht.
Wir fragen uns, wer bin ich, mich brillant,
großartig, talentiert, phantastisch zu nennen?
Aber wer bist Du, Dich nicht so zu nennen?
Du bist ein Kind Gottes.
Dich selbst klein zu halten,
dient nicht der Welt.
Es ist nichts Erleuchtendes daran, sich so klein zu machen,
dass andere um Dich herum sich nicht unsicher fühlen.
Wir sind alle bestimmt, zu leuchten,
wie es die Kinder tun.
Wir sind geboren worden,
um den Glanz Gottes, der in uns ist, zu manifestieren.
Und wenn wir unser eigenes Licht erscheinen lassen,
geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis dasselbe zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unsere Gegenwart automatisch andere.
Wahr sind sie, diese Worte. Nur: wie setzt man das bitte um? Wie wird man seine Ängste und Selbstzweifel los?

Über die Rückkehr

Die Enttäuschung hierüber war groß. Besonders der Mann war geknickt, hatten wir uns doch noch zwei, drei weitere Jährchen hier im sonnigen Australien erträumt.
Im Grunde jedoch hat uns die Absage des Projektes eine Entscheidung vorweggenommen, über die wir eigentlich gar nicht nachdenken wollten: was, wenn wir hier fertig sind, wenn es keine Projekte mehr in Down Under für den Mann gibt? Darüber haben wir nicht nachgedacht, bzw. es aufgeschoben, denn nach Perth kam ja dann plötzlich das Sydney-Projekt. Hoffnungsvoll haben wir auf Melbourne geschielt, das uns die Entscheidung "Was wenn...." wieder um Jahre hinausgeschoben hätte, denn es war etwas, worüber wir uns beide nicht auseinandersetzen wollten.

Aber jetzt stehen wir plötzlich an diesem Punkt. Es geht ein wenig zu schnell, gebe ich zu. Und weder dem Mann noch mir gefällt die Aussicht, wieder nach Deutschland zurückzumüssen, zu ekelig kommt uns das Wetter vor, zu kalt, zu eng ist uns das kleine Land. Deutschland ist schön. Ja. Aber nur für einen Urlaub. Über längere Zeit ertrage ich es nicht, ich kriege Depressionen. Wegen des Wetters, mit allem anderen komme ich klar. Und dem Gatten geht es ähnlich, der hat sich an das Klima gewöhnt, ich werde das Meer vermissen, aber holla!

Auf der anderen Seite bin ich nicht halb so unglücklich wie ich dachte, daß ich es sein würde, denn endlich sind wir dieses Limbo los, in dem wir seit Monaten leben, in dem keine Entscheidung getroffen wurde, in dem nicht klar war, was denn nun als nächstes kommt. Der Gatte versucht jetzt noch, er telefoniert noch, aber wir stellen uns auf eine Rückkehr ein.

Außerdem, das habe ich dem Gatten gesagt, es kann doch sein, daß sich im Laufe des Jahres etwas ergibt. Irgendwo auf der Welt. Vielleicht wird es so, wie ich scherzhaft gewünscht habe: "Wäre doch toll, wenn wir jetzt, wenn es hier Winter wird, nach Hause kommen. In den Sommer, so für ein halbes Jahr. Und dann wieder in die Sonne geschickt werden." Wir probieren es wieder aus. Wenn es unaushaltbar ist, für uns beide, müssen wir über eine Alternative nachdenken. Das jedoch wäre unsere Entscheidung, nicht etwas, das für uns entschieden wird - eine bequeme Sache kann das sein, nicht wahr?

Wir werden sehen, wir werden nichts überstürzen. Wir probieren es jetzt erst mal aus, die Sache. Deutschland.

(Man kann sich ja wirklich alles schön reden, nicht wahr?)

Ganz konkrete Vorteile fallen mir auch noch ein: 

....

....

...ähhh....

*räusper*

...ähhh....
  • das Brot. Das Brot ist gut
  • der Käse. Endlich wieder guter Käse, der nicht die Welt kostet.
  • die Wohnungen sind besser gebaut. Kein Schimmel, der überall wuchert, Doppelglasscheiben, Isolierungen...
  • der Autoverkehr findet wieder auf der richtigen Seite statt
...ähhh....

...ähhh....

ich gebe auf.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Was die Zukunft bringt

Ach, das war heute noch: wir sind weiter, was die Zukunftsplanung angeht. Die nächsten vier Wochen oder so sind sicher: der Gatte geht nach Melbourne. Für wie lange? Wohin da? Ob nur für das Office in der Stadt oder doch für das ganze Projekt? Die Fragen sind immer noch offen.

Also insgesamt hat das an unserer Lage gar nichts geändert, nur eben, daß das Problem noch weiter in die Zukunft verschoben wurde und ich echt langsam grantig werde, denn wieder ist nichts mit Kindergartensuche und Haussuche und überhaupt.

Eigentlich sollte ich ja zufrieden sein, daß überhaupt was passiert ist, aber ehrlich gesagt bin ich es nicht, denn alles ist noch genau so unsicher wie zuvor: wie lange werden wir in Melbourne sein? Wo werden wir da hinziehen? Müssen wir erst mal in der Stadt bleiben oder kommen wir gar nach ein paar Monaten wieder zu einem anderen Projekt? Was ist mit Kindergarten, Wohnen?

Der Gatte versteht mein Problem nicht so recht, ich köchele auf kleiner Flamme vor mich hin. ich bin froh, daß sich das Kuddelmuddel langsam löst, aber ich habe auch nicht vor, mein ganzes Leben in der Warteschleife zu verbringen.

Ich hätte so langsam gerne mal etwas Konkreteres und Dauerhafteres. Muß ja nicht für die nächsten 50 Jahre sein, aber die nächsten zwei Jahre zu planen, das wäre fein, damit könnte ich was anfangen.

Ach, ist zum Haareraufen. Und Strohwitwe bin ich dann auch noch.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Farben sehen - Dunkelblau II

Das zweite Bild, das ich für das "Farben Sehen"-Projekt gemacht habe, ist was anderes, ich bin nicht mal sicher, ob ich das wirklich zum Projekt zuordnen soll oder als eigene Sache: ich bin gestern auf die Seite einer gewissen Anna Fox gestoßen. Diese befleißigt sich eines Stils, mit dem ich eigentlich nichts anfangen kann.

Bei meinem ersten Dokumenta-Besuch vor Jaaaahren haben mich diese Art Fotografien extrem geärgert, da die Bilder aussahen wie mittelmäßige Schnappschüsse. Wenn man genauer hinguckt, sieht man zwar schon, wie viel Überlegung da drin steckt, wie sehr sich bemüht wird, aussagekräftige Fotos zu schaffen statt bloß hübsche Bilder. Schön ist keine Option. Sie sind durchdacht, konzeptionell und sehen aber auf den ersten Blick aus wie x-bliebige Schnappschüsse. Sie sehen durch und durch mittelmäßig aus. Aber sie sind nichts fürs Auge und in der Masse, in der ich die auf der Dokumenta damals gesehen habe, ging jede Aussage, die ein solches Foto, resp. eine solche Serie, gehabt hätte, schlicht und ergreifend unter.

Ja und gestern bin ich auf eine Seite von einer Fotografin gestoßen, die genau solche Fotos macht: Anna Fox zeigt die Beengtheit, Banalität, beängstigende Trostlosigkeit, die im Alltag lauert. Schön sind sie nicht. Aber, und das ist anders als damals bei den Fotos der Dokumenta, sie bleiben hängen, jedenfalls bei mir. Sie gehen mir im Kopf herum. Sie haben eine ganz eigene Schönheit? Aussagekraft? Bildsprache? Sie haben was, das abseits des bloß Hübschen ist.

Ich will jetzt keinesfalls den Stil kopieren, aber ich darf mich inspirieren lassen, oder? Jedenfalls ist das mal ein Versuch, einen Umweg zu nehmen, denn ich bin so rastlos, so unruhig, so naja, so unkreativ. Ich will großartige Bilder machen, alles erzwingen, aber das geht nicht. Unzufriedenheit ist das Ergebnis.

So, hier mein Anna-Fox-eske Interpretation von Dunkelblau:


Gar nicht schön finde ich, daß das Projekt so schnell zuende sein soll, nur noch ein paar Tage. Ich habe doch kaum damit angefangen. Menno :-(

Klappt nicht so recht

Irgendwie will das im Moment nicht mit der Fotografie. Zu viel Trubel hier um mich herum. Wenn das Kind da ist, geht sowieso nichts und der Mann hat - immer noch gezwungenermapen - Urlaub. Blöderweise kann ich aber nicht fotografieren, wenn er um mich herum ist, bzw. wenn überhapt jemand anderes da ist. Das lenkt mich zu sehr ab. Konnte ich übrigens noch nie, egal was es war, ob Mathehausaufgaben oder Zahlenreihen in der Buchhaltung eingeben oder bloggen (obwohl das geht halbwegs)- wenn jemand da ist, der mir über die Schulter kucken könnte, geht nichts mehr. Daher wäre ein Großraumbüro auch der ultimative Supergau für mich. Oder eine gute Übung.

Menno.

Daher ist dunkelblau auch blöd und unkreativ. Aber macht nichts. Blöd muß auch mal sein.

Montag, 3. Mai 2010

Vom Pläneschmieden und so

Wir haben gestern ganz spontan eine Idee gehabt, was wir so ganz spontan mit dem Urlaub anfangen könnten. Spontanplanung, um diese Machtlosigkeit der Umzugssituation ein wenig in den Griff zu kriegen, das Gefühl zu haben, man hält die Fäden des Lebens wieder ein wenig in den eigenen Händen.


Gestern also Pläne geschmiedet. Und da Sonntag war, ging nichts, der organisatorische Teil wurde auf heute verlegt. Geplant war: anrufen bei A, klarmachen bei B, anrufen bei C, klären mit D, und entspannt zurücklehnen und sich auf Mittwoch freuen. Statt dessen keine Klärung, Telefonleitung heute morgen sauber abgestürzt, Kind krank und wir waren wegen nichts und wieder nichts in der Stadt. Himmel ist diese Stadt hektisch, ich war froh, daß ich wieder nach Hause konnte.

Ich glaube, das mit dem Freuen können wir um ein paar Tage verschieben, denn das Leben wieder in die eigenen Hände nehmen - das klappt irgendwie momentan gar nicht. Wenigstens wars die Firma nicht schon wieder schuld.

Mittwoch, 7. April 2010

Uninspirierte Überschrift zum Thema Foto und warum und überhaupt

Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt so viel Zeit und Mühe und Ehrgeiz auf etwas aufwende, das nur ein Hobby ist. Gut, es macht Spaß, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob ich einfach übertreibe. Es ist nur ein Hobby, niemand wird mir einen Strick draus drehen, wenn meine Fotos nicht perfekt sind. Wen stört es, wenn sie verschwommen, verwackelt, mies komponiert oder was weiß ich was sind? Gut, mich stört es. Aber warum eigentlich? Warum ist mir das so wichtig, besser zu werden? Warum die ganze Energie, die auch ganz gut in andere Sachen fließen könnte, die wichtiger sind?

Denn wenn ich ehrlich bin: ich gucke mich auf Flickr oder im Netz oder auch auf einigen Fotoblogs um und sehe Hunderttausende, die besser sind, origineller sind. Meine Fotos ertrinken in der Masse. Ich finde sie bestenfalls durchschnittlich, ich bin häufig unzufrieden mit dem, was da aus der Kamera kommt und frage mich, wie es sein kann, daß die Bilder einfach nicht besser werden, daß ich mich nicht weiterentwickeln kann.

Aber wieso ist mir das so wichtig, wenn es ein Hobby ist, das mir Spaß machen soll. Ein Zeitvertreib, wenn man so will? Ohne Krampf, ohne dieses ständige Bedürfnis besser (perfekt) zu werden?

Ich frage mich das wirklich. Ist es die ganze Mühe, die Zeit, den Aufwand wert? Oder ist das alles einfach nur lächerlich und ich sollte entspannter werden?
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