Freitag, 27. Mai 2011

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Gerade hier gelesen: eine Umfrage mit dem schönen Titel "Was bist du?" Da mein Kopf heute ein wenig verstopft ist, bin ich gar nicht auf das Offensichtliche gekommen, nämlich, daß der Autor wissen wollte, ob Männlein oder Weiblein. Daher bin ich darüber gestolpert und wunderte mich ein wenig. Nachdem ich aber den Text gelesen hatte, habe auch ich es verstanden. Also Männlein oder Weiblein, die seinen Blog lesen. Das wollte er wissen. Und dabei bin ich über den Satz gestolpert, der mich wieder wundern ließ.
"Haben wir vornehmlich männliche Leser oder ist der Anteil des schönen Geschlechts höher als wir dachten?"
Ich denke immer noch darüber nach. Nicht, daß ich den nicht verstehe. Aber ich frage mich, ob weibliche Leser keine Fotografie-Blogs lesen? Oder umgekehrt: männliche Leser keine weiblichen Fotografie-Blogs? Was ist der Unterschied? Die Blümchen? Die Techniklastigkeit? Warum sollte ich keine männlichen Fotografie-Blogs lesen, denn manche der Herren Fotografen machen ja auch ganz schöne Bilder. Und auch als Weibchen möchte man sich ab und an über technischen Schnickschnack informieren - denn, das muß der Neid lassen, das machen die Herren der Schöpfung ganz gut.

Aber auf der anderen Seite frage ich mich bei einer solchen Fragestellung: wird weibliche Fotografie nicht ernst genommen? Mit Jana hatte ich mich schon irgendwann einmal darüber unterhalten. Ist weibliche Fotografie schlechter? Oder mögen Männer die nicht? Oder nimmt man die nicht ernst, weil ...?

Ich frage mich das deshalb, nicht, weil ich eine Ultrafeministin bin, sondern weil mir - subjektiv - die Fotografie männlich geprägt scheint und Blümchenmakros belächelt werden. Ist das etwa, so der Verdacht, ein Feld, in dem urwüchsiges Machogehabe noch ungehemmt ausgelebt wird? Immer noch? Frauen können keine Kunst machen? Nach all den Jahrhunderten hängt das immer noch nach?

Wie seht ihr das? Klärt mich auf?

So, ich ziehe mich jetzt mit etwas Fachliteratur zurück und kuriere meine Sinusitis aus, an der ich jetzt schon seit einer Woche herumbrüte.

2 Kommentare:

Jana hat gesagt…

Witzig, genau der Artikel kam mir auch am Anfang spanisch vor u. wunderte mich, das es 20 zu 80% für die Herren stand.

Ja, ich denke, Fotografie ist immer noch eine Männerdomain, das habe ich erst gestern wieder deutlich bei meinem 1. Treffen im hiesigen Fotoklub gemerkt, auch wenn ich als Frau nicht alleine war. Aber die Gesprächs- und Meinungsdominanz kam eindeutig von den Männern, währen die Frauen sich ständig rechtfertigten. Zudem werden alle wichtigen Funktionen des Klubs von Männern besetzt.

Im Gegensatz aber zu meinen Fotografie-Blognachbarn, bei denen ich das Gefühl habe, ignoriert zu werden, war das im Klub überhaupt nicht der Fall.

Dabei bin ich auch keine Feministin und ich lasse mir auch gerne die Tür öffnen, aber manchmal habe ich auch das Gefühl, gegen dieses Machogehabe anstinken zu wollen. Nur weil wir uns nicht mit unseren Objektiven und protzigen Kameras prostituieren, sind unsere Fotos auf keinen Fall schlechter. Im Gegenteil, oft sind Fotos von Frauen viel besser, weil sie statt Technik ihr Gefühl einsetzen.

Ubakel hat gesagt…

Letzlich hat der Ergebnis bestätigt, was schon angedacht war. Dass dort deutlich mehr Männer mitlesen. Das fand ich interessant.

Ich denke, dass Männer tatsächlich teils einen anderen technischen Aufbau verwenden. Wahnsinnig viele Panoramabilder zu einem zusammensetzen oder ein HDR erstellen etc.

Ich finde es nicht schlimm, dass das Hobby offenbar männlich dominiert ist. Und ich denke keinesfalls, dass die Bilder von Frauen schlechter sind.

Es steht jedem offen, zu fotografieren. Offenbar begeistern sich mehr Männer dafür. Oder sie lesen mehr darüber.

Ich habe häufig bemerkt, dass Männer sehr extensiv in ein Hobby einsteigen und langjährig dranbleiben. Modelleisenbahner und dergleichen. Ich habe das immer etwas bewundert. Vielleicht ist bewundert auch das falsche Wort. Und für Modelleisenbahnen ... naja, ich schweife ab.

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