Donnerstag, 22. September 2011

Leicht neben der Spur

Irgendwie weiß ich in letzter Zeit nie so recht, was ich hier schreiben soll. So ein Krampf aber auch. Momentan ist keine Zeit da zum Fotografieren - der Mann ist nicht da und könnte mal eben schnell beim Kinde einspringen, wenn ich die schöne Abendsonne knipsen will. In aller Ruhe und ohne daß mir das Kind vor den Sucher hüpft. Eigentlich bin ich Freiluftfototechnisch gesehen ganz froh, daß es jetzt in den Herbst hineingeht, so kann man den Morgen auch mal fotografieren, wenn das Kind mal wieder übermäßig getrödelt hat. Überhaupt - wie KANN man nur so vertrödelt sein, das frage ich mich täglich etwa 100.000 Mal. Ich war ja früher auch so verträumt und langsam, aber so?

Sowieso ist die Kamera in Reparatur - weil ich mir beim Saubermachen nicht den Sensor, sondern ausgerechnet die Mattscheibe zerkratzt habe. Der Sensor ist witzigerweise verhältnismäßig  unempfindlich. Richtig übel ist es jedoch, wenn man nicht aufpaßt und einmal zu stark über die Mattscheibe wischt. Alkohol war ebenfalls keine gute Idee, aber so was sagt einem ja vorher auch keiner. Eben weil alle über den Sensor lamentieren.



An sich ist der Austausch der Mattscheibe ja auch nicht das Problem, nur bin ich leider jetzt an einen Fotoapparatreparateur geraten, der extrem teuer ist. Wie das sein kann? Ja, die dumme Ungeduld. Wegschicken wollte ich sie nicht und ans andere Ende der Stadt wollte ich auch nicht. Also habe ich sie einfach abgegeben im Glauben, daß es ja wohl nicht so teuer werden könnte: Im Netz stand überall was von 25-35 Euro. So auch die Aussage des Fotoapparatreparateurs am anderen Ende der Stadt. Und so habe ich sie treudoof bei einem Service abgegeben, wo man mir auf meine Preisanfrage keine rechtzeitige Antwort gegeben hat. Die Mail trudelte erst Montag ein und ich habe mich wirklich schwarz geärgert. Jetzt bin ich nur am Überlegen, ob ich Krach schlagen soll, da eine Reinigung - ich nehme an, daß die Reinigung obendrauf geschlagen wurde, obwohl ich es eigentlich als selbstverständlich ansehe, daß man den Dreck einer Reparatur auch so wegmacht - nicht erwünscht war. Die Rienigung habe ich schließlich schon gemacht - sonst wäre die Mattscheibe ja auch nicht kaputt gegangen. Nun ja. Was lernen wir daraus? Daß Ungeduld und Bequemlichkeit genau dazu führen. Der gute Mensch hat mir heute jedenfalls damit schon den Morgen verdorben. Aber wer ruft denn bitte wegen so was schon um 7 Uhr an? Liebe Güte! *augenroll*

Aber die Sache ist relativ bezeichnend für das, was gerade so im Leben vorgeht bei mir. Alles läuft unrund. Nicht wirklich schief, nicht wirklich katastrophal, sondern es ist eine Ansammlung an Unrundem. Leicht neben der Ideallinie, wie der Rennfahrer wohl sagen würde. Ich bestelle Schnickeldi um mehr Schnickeldi herzustellen. Und was passiert? Ausgerechnet das Teil, weswegen ich die Bestellung überhaupt erst aufgegeben habe, habe ich vergessen bei der ganzen Hin- und Herklickerei und Unentschiedenheit, was ich denn jetzt bestellen will. Ganz zu schweigen von der Frage, was um Himmels willen ich mit 5 Meter orangem Reißverschluß mit schwarzen Zippern will.

Oder heute das Beispiel Keksebacken. Ich backe die Es KANN-gar-nicht-schiefgehen-Cookies. Aber da wir ja wissen, wie das mit dem verbesserten Idioten so läuft - sie SIND schiefgegangen. Ich habe in meiner Schusseligkeit nach der falschen weißen Schokolade gegriffen. Erwischt habe ich statt normaler weißer Schoki eine ganz grauenvolle Zuckerpampe mit noch mehr grauenhafter Zuckerpampe gefüllt erwischt. Wurde trotzdem verbacken, da ich sie morgen im Kindergarten abgeben muß und die Kekse schmecken nach dieser künstlichen Zuckerpampe.* Zum Glück sind die für den Kindergarten, die sind da nicht so pingelig.

Seht ihr? Unrund aus Schusseligkeit, weil ich mit meinem Kopf permanent woanders bin. Es wird irgendwann mal besser, aber ganz ehrlich: es nervt. All diese kleinen Kieselsteine sind doof.

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* Wobei ich mir an dieser Stelle die Frage stelle, ob es überhaupt noch wohlschmeckende Schokolade gibt, egal welche Farbe. Schokolade soll doch ein "mmmhhhmmm" und "oooh...mmmhhh" auslösen. Ekstatisches Entzücken auf der Zunge. Geschmacksnervenorga*men.  Augenverdrehen und den Wunsch, Hallelujah zu rufen, weil es so etwas Köstliches gibt. Aber? Al*i-Schoki kann man vergessen. R+tter Spocht. Vergiß es. Der Saro+ti-Mohrenkuß? Örks. Die Lila Kuh? Ausgespuckt, da reine Zuckerpampe mit Fett. Lind*t. Naja, vielleicht. Ein bißchen. Eigentlich lieber insgesamt gar nicht, weil nichts wirklcih richtig schmeckt. War Schokolade früher besser als heute? Ich meine, wenn ich mir die Zutatenlisten durchlese - gehört "Pflanzliches Fett" wirklich da rein? Sollte nicht alles Kakaobutter sein? Ich finde, das Alter bringt ganz schön viel Enttäuschungen mit sich. Gekaufter Kuchen schmeckt auch schon nicht mehr. Sollte ich auf meine alten Tage etwa wirklich noch abnehmen, weil mir der Süßkram nicht mehr schmeckt? Fragen über Fragen. Ich denke noch mal darüber nach...

2 Kommentare:

leopanta hat gesagt…

Zur Schokoladenfrage am Schluss des Beitrages. Ich sehe ganz gern den "Vorkoster" Björn freitag im TV, der sich auch mal Schokolade vorgenommen hatte.
"Häufig verwendete Zusatzstoffe in preiswerteren Schokoladen sind Butterreinfett und Sojalecithin. Diese schaden dem Verbraucher zwar nicht, nützen aber hauptsächlich der Industrie. Butterreinfett verwenden Firmen vor allem, um die Masse leichter verarbeiten zu können und den Produktionsprozess zu beschleunigen. Die Meinungen darüber sind gespalten: Die einen halten Butter für besonders wertvoll und hochwertig, die anderen sind der Auffassung, dass tierisches Fett nichts in Schokolade zu suchen hat. In edler Schokolade ist deswegen nur die sog. Kakaobutter, also ein pflanzliches Fett, enthalten. Sojalecithin wird als Emulgator eingesetzt, damit sich Wasser- und Fettphasen besser verbinden. Das beschleunigt den Produktionsprozess, was wiederum kostengünstiger für die Firmen ist."

Danach ist mir der Appetit auf die von Ihnen auch genannte Lin** Schokolade vergangen.

Susi Sonnenschein hat gesagt…

*schüttel*
Ich glaube, dann lasse ich es besser ganz oder kaufe nur noch ab und zu die richtig gute. Bei den ganzen Zusatzstoffen wundert es mich nicht mehr, daß Schokolade so fies geworden ist.

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