Donnerstag, 25. August 2011

Zwetschgen-Chutney

 Die süßesten Früchte wachsen in Nachbars Garten. Ebenso ist das Gras auf der anderen Seite grüner. Leider jedoch stimmt es in diesem Fall nicht. Die gemopsten Zwetschgen vom Feld nebenan (also, ich fand, der Baum sah einsam und verlassen aus und ich glaube nicht, daß er jemals beerntet wird) waren kein bißchen süß, da noch unreif. Ich habe mir trotzdem ein Kilo (plus) mitgebracht, da ich was ganz Bestimmtes ausprobieren wollte: Zetschgen-Chutney.


Zwetschgen-Chutney? Häh? Ja, ich weiß, hört sich merkwürdig an. Doch hierzulande kennen die meisten halt nur Mango-Chutney und nicht die schätzungsweise 100.000 anderen Chutney-Sorten mit ihren verschiedenen Zubereitungsmethoden. Mango-Chutney ist eine äußerst leckere Sache. Eigentlich. Doch  leider schmecken die fertigen Chutneys, gelinde gesagt, besch***eiden. Bis jetzt habe ich noch jedes gekaufte Chutney wieder ausgespuckt. Selbstgemacht ist deutlich besser, doch auch da mag ich nicht jedes und davon immer noch am liebsten das mit Mango. Doch Mango-Chutney verlangt nach unreifen Mangos und die sind hierzulande kaum jemals zu kriegen. Unreife Zwetschgen hingegen gab es und ich dachte mir, daß ich es zumindest mal probieren könnte.

Die Aktion schien ein voller Erfolg zu sein, dennoch war ich am Ende doch ein wenig unzufrieden: ein wenig genascht habe ich, es war köstlich, doch man sollte es noch mindestens vier Wochen ziehen lassen, damit sich der volle Geschmack entfaltet. Pah.

Verwendet habe ich am Anfang ein Rezept für Pflaumen-Chutney und habe mich mittendrin umentschieden und ein bewährtes Mango-Chutney-Rezept verwendet. Klingt komisch, ist aber gar nicht so schlecht gewesen, da in dem einen nach zu wenig Essig und in dem anderen nach zu viel verlangt wurde. Also, hier das Rezept



Zutaten:
1,4 Kilo unreife Zwetschgen
300 g brauner Zucker
350 ml weißer Essig (ich habe 150 ml Holunderbalsamico mit dem weißen Essig gemischt)
4-6 Chilischoten (scharf)
5 cm Ingwer, gerieben
4 Knoblauchzehen, gerieben
1 Zwiebel, fein gehackt
1 EL schwarze Senfsamen (Asia-Laden)
1-2 EL Salz (verwendet habe ich mein gutes Hibiskussalz, da kein anderes da war. Paßte aber gut dazu)
125 g Rosinen

Zubereitung:
Zwetschgen entkernen und mit dem Essig in einem großen Topf mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Hitze in ca. 20 Minuten gar kochen bis sie zerfallen. Die restlichen Zutaten hinzufügen und auf kleiner Flamme köcheln lassen bis die Masse zäh wird. Immer wieder umrühren. Als Garprobe tropft man einen Löffel voll auf einen Unterteller und macht (nach Abkühlen) mit dem Finger einen Strich durch. Schließt sich der Strich schnell wieder, heißt es weiterköcheln lassen. Fließt es zäh, kann man das Ganze in vorbereitete, sterilisierte Gläser füllen. Wie ganz normale Marmelade halt.



Gläser sterilisieren - meine Methode ist, daß ich die gespülten Gläser in den kalten (!) Ofen schiebe, auf 100-120°C stelle und, soblad der Ofen die richtige Temperatur hat, ca. 10 Minuten drin lasse. Das erspart mir die Hantiererei mit den Töpfen, die sowieso immer zu klein sind. Mir ist noch nie ein Glas zerplatzt, denn das passiert nur, wenn die Temperaturen kraß schwanken - d.h. kochende Flüssigkeit in kaltes Glas oder umgekehrt kalte Flüssigkeit in heißes Glas. Daher kann man auch eigentlich jedes Keramikteil in den Ofen schieben, auch nicht feuerfestes - man sollte eben Gläser und Teller etc. langsam im Ofen erhitzen, dann passiert nichts. Das einzige, worum man sich dann sorgen müßte ist die Glasur, aber das ist bei Gläsern ohnehin nicht das Problem, denke ich...
Die Deckel hingegen sollten nicht in den Ofen, da die Gummierung sonst Schaden nimmt. Die spült am besten mit einem Fingerhut Schnaps aus bevor man die Gläser zuschraubt. Danach noch 5 Minuten auf den Kopf stellen - ich mache das weniger, um den Deckel zu sterilisieren, obwohl das auch passiert, als vielmehr um zu testen, ob der Deckel auch dicht ist...


Keine Kommentare:

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...