Donnerstag, 13. Januar 2011

Abendliches Zubettbringen

Seit neuerdings ist die Frage des abendlichen Zubettbringens nicht mehr mit der Überlegung verbunden, wie zum Kuckuck man sich am besten davor drücken könnte. Niemand hat etwas gegen das Vorlesen, der Mann macht das sogar noch lieber als ich. Nein, bis vor Kurzem bestand das problem einfach darin, daß derjenige Vorlesende das Kind auch bis die Äuglein zufallen in den Schlaf begleiten "mußte". Im Extremfalle konnten das auch mal zwei Stunden sein, oder, im Falle des Ehemannes, der zu der Sorte Frühaufsteher und Früheinschlafer gehört, auch mal die ganze Nacht. Ich habe es oft nicht übers Herz gebracht (oder es einfach auch nicht geschafft), den schlafenden Schönen zu wecken.

Nun aber ist das Kind umgezogen: es wollte ins obere Bett. Ich weigere mich, oben herumzuturnen. So einfach ist das. Ich lese da oben nicht vor, weil es mir zu umständlich ist. Seitdem wird unten vorgelesen und oben mit Hörspielunterstützung eingeschlafen und somit die ganze Prozedur auf eine halbe Stunde gekürzt. Damit können wir alle gut lesen. Alles ohne Drama und ohne Geschrei und ohne Gezeter. Einfach so. Ausnahmsweise mal...

Das Kind weigert sich übrigens, seitdem das neue Hochbett im Zimmer steht, standhaft, zu uns ins Bett zu kommen. Lediglich morgens wird noch kurz in unser Bett gehüpft, gekuschelt und dann ab ins Zimmer zum Spielen geflitzt.

Unheimlich finde ich auch die neue Fähigkeit, sich stundenlang mit sich selbst zu beschäftigen. Zwar soll ich eigentlich mit zum Spielen, aber es ist auch o.K., wenn ich nicht komme. Und wenn ich da bin, bin ich überflüssig - er vergißt mich ganz einfach. Hm...Jetzt muß ich mir schon bald gemeinsame Aktivitäten einfallen lassen, nicht um das Kind zu beschäftigen, sondern um mich zu beschäftigen! Ich bin froh, wenn es wieder wärmer und trockener und generell spielplatztauglicher wird.

So, ich glaube, ich dränge mich dem Kind mal eben auf...

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