Mittwoch, 15. Dezember 2010

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel - so hieß das Stück, das heute in der Stadthalle aufgeführt wurde. Für Kinder ab fünf, meiner war trotzdem dabei. Schließlich muß man den Kindern was bieten im Winter, wenns Muddi zu verfroren ist, um auf den Spielplatz zu gehen. Meine ersteigerte Daunenjacke ist immer noch nicht da, was ausgesprochen ärgerlich ist, denn das gute Stück ist jetzt nicht so schön, daß ich wirklich bereit bin, eine Ewigkeit darauf zu warten. Ich steigere jetzt auf eine andere, wer weiß, ob die jemals ankommt! Und ich friere, mein Jäckchen ist den Temperaturen nicht gewachsen!

Wie dem auch sei, als heutiges Vorprogramm gab es den Schulchor des hiesigen Gymnasiums (oder was es auch immer war). Eigentlich wollte ich nicht stehenbleiben, doch der Sohn fand es so toll. Die haben gerade rechtzeitig aufgehört, daß wir zum Theaterstück flitzen konnten. Es handelte sich um eine Adaption nach Cornelia Funkes gleichnamigen Buch. Die beiden Außenseiter Ben und Charlotte treffen auf den letzten verbliebenen echten Weihnachtsmann und seine treuen Helfer. Der Schlitten ist abgestürzt, ein Reifen kaputt und dieses Mißgeschick passiert den Weihnachtsleuten ausgerechnet auf der Flucht vor dem bösen Waldemar Wichteltod, der das echte Weihnachten abschaffen will und durch seine kommerzialisierte Lösung ersetzen will. Dazu muß er dem letzten verbliebenen Weihnachtsmann, der übrigens weder dick ist noch einen Bart besitzt, seine Stiefel klauen. Gelingt ihm das, erstarrt der Weihnachtsmann, wie schon alle seine Kollegen, zu Schokolade. Wieso und warum das mit den Stiefeln so ist, habe ich nicht kapiert. Wie dem auch sei, Ben und Charlotte wollen dem letzten verbliebenen Weihnachtsmann helfen, das echte Weihnachtsfest zu retten.

Es war ziemlich bunt, ziemlich laut und ziemlich lang, was den Knirps aber nicht davon abhielt "noch mal Theater" zu verlangen. Ich fand das Theaterstück, das wir vor zwei Wochen besucht haben, schöner. Es war träumerischer, ruhiger, märchenhafter. Nicht so schrill und laut. Aber dem Sohn hat es gefallen und es war ja auch ganz lustig.

Mit im Unterhaltungspaket des heutigen Tages war eine Begegnung mit einer Kleinstadtmutter, die Tochter geht mit dem Sohn in den Kindergarten. Die Frau hat ja kaum die Zähne zum "Guten Tag" auseinandergekriegt. Ich Persona non grata, ich. Ich frage mich, was ich der nur getan habe? Ich sag es ja, die Sorte riecht es zehn Meter gegen den Wind, daß ich nicht dazu gehöre. Wie damals in der Schule schon. Ich hatte aber auch kein Label auf der Jacke, vielleicht war es das.

Noch eine Anmerkung am Rande: die diesjährige Wintermode...sieht das gut aus? Ich finde immer, diese Glanzjacken sehen aus wie gut ausgestopfte Müllsäcke. Diese großen schwarzen meine ich. So was zieht man also an. Glanzmoonboots, die das Outfit vervollständigen sind...nein, das macht mich sprachlos, dazu fällt mir auch nichts mehr ein. Ich werde alt.

2 Kommentare:

Jana hat gesagt…

Diese Ignoranz habe ich die letzten 3 Jahre auch zu spüren bekommen, auch wenn die Mütter hier nicht versnobt sind. Bei mir sind es Dorfmuttis, die alle miteinander über 10 Ecken verwandt sind und sich alle schon immer kennen. Für Fremde ist da kein Platz. Ich kenne sowas nicht, zumal gerade Menschen wie du und ich aufgrund der vielen Umzüge viel zu erzählen haben und interessant sind. Ich würde dir Löcher in den Bauch fragen, über dein Leben in Australien usw. VG Jana

Susi Sonnenschein hat gesagt…

ich weiß nicht, ob es wirklich immer nur Snobismus ist, ich habe auch mal eine kennengelernt, die sich hinter einer ganzen Wolke aus aufgeblasener Arroganz versteckt hat und die eigentlich nur zutiefst unsicher war. Sie ist nie meine beste Freundin geworden, aber sie war später ganz nett. Und manchen bin ich dann scheinbar tatsächlich nicht "gut" genug, weil ich nicht so fürchterlich viel Wert aufs Aussehen lege und ein wenig schlunzig aussehe, keine Markenklamotten trage oder eben auch mal alte Jeans - alte Jeans, die nicht stylisch sind, sondern einfach nur alt. Aber wie dem auch sei, eigentlich ist mir meine Zeit zu schade, mich zu fragen, wie und wo ich sie vor den Kopf gestoßen habe.

Und Australien, das muß ich zugeben, war gar nicht so interessant, eher wie hier nur wärmer ;-)

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