Gestern beschloß ich, auf des Kindes Drängeln und Quengeln, die Kartons Kartons sein zu lassen - übrigens ist der Platz im Bücherregal endlich während es die Kartons scheinbar nicht sind. Wieso werden es nicht weniger? Und wo, verflixt, kommen denn bloß all die Bücher her? Kind wollte laufrad fahren, ich raus, irgendwo hin, wo man keine Hochhäuser sieht und nicht Angst haben muß, daß sich der vorwitzige Nachwuchs aus lauter Laufradfreude plötzlich unter einem Auto wiederfindet. Wo man das Kind auch mal sorglos laufen lassen kann. Gut, gebrüllt, daß er warten soll, habe ich trotzdem, aber das ist was anderes.
Mir fiel ein, daß sich ganz in der Nähe eine Sehenswürdigkeit befindet, nämlich Schloß Solitude. Da es einsam liegt, schwebten mir Felder, über die man drüberlaufen kann und Wälder, die man begehen kann, vor. War auch genau so. Die Sonne kam ab und zu hervor, wir gingen zuerst eine zauberhafte Kastanienalle entlang, die auf das Schloß zuführte, das eigentlich alles andere als ruhig und einsam war, sondern recht gut besucht, besonders an diesem Sonnentag. Kind laufradelte, ich sammelte Kastanien und machte ab und zu ein Photo. Kind radelte am Schloß vorbei (Kann man da rein? Ist das eine Burg? und diverse Variationen dieser zwei Fragen). Das Schloß ist wirklich außerordentlich hübsch, rosa und zuckergußverziert, Rokoko eben. Landschaft pur drumherum und phantastische Aussicht aufs nächste Örtchen. Ich muß da mal rein, irgendwann.
Wir sind aber diesmal vorbeigelaufen, den Hang hinunter. Der war steil und lang. Das Kind hatte eine Riesenfreude, runterzulaufradeln. Mit schleifenden Sohlen. Ich hinterher, lächelnd, mahnend: wir müssen da aber wieder rauf! Ich wurde ignoriert. Irgendwann, über Umwege, waren wir unten, das Kind schmiß in der Pause eine rauschende Steinparty und dann, ja, dann mußten wir wieder hoch.
Kommentar des Kindes: War wohl doch keine so gute Idee, hier runterzufahren.
Tscha. Und wer sein Laufrad liebt - der schiebt. :-) Ich war nicht so ganz gnadenlos, die letzten 100 m rauf habe ich dann doch getragen, schließlich mußten wir doch nach Hause, denn unser erster Besucher hier im neuen Heim, Opa, hat gewartet..
Und hier die Photoausbeute:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen