Samstag, 2. Oktober 2010

Pseudointellektuelles Namedropping

IO hat auf einen ZEIT-Artikel und auf den Katalog der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft hingewiesen, wo, wie es aussieht, die intellektuelle Elite Kinder mit sich selbst verwechselt. Oder so. Jedenfalls gehört daher nach deren Vorstellungen Goethes Faust, der Hamlet und Schillers Räuber in jede gute Kinderstube. Zur Nachtvorlesung quasi. Dazu wird dann anspruchsvolles deutsches Liedgut gehört. Leicht überdreht, wie ich finde.

Eine böse Feder hat das Ganze als "intellektuelles Namedropping" bezeichnet; da kann ich nur zustimmen. Aber um mich dem Trend anzuschließen, mache ich da einfach mit. denn der Sohn hat einen, wie ich finde, ausgesprochen merkwürdigen Musikgeschmack für einen Dreijährigen. Er findet nämlich, daß Mutterns und Vaterns Lieblingsmusik gar nicht geht, keine Musik ist, sozusagen nur "BUMBUM" ist. (Sie erinnern sich, das ist das, was unsere Eltern schon über unsere Musik gesagt haben?). Machen wir das Radio an und, sagen wir mal, U2 oder Queen oder dergleichen dröhnen aus den Lautsprechern, dann wird gebrüllt !AAAAUSMACHEN!!!! Verlangt werden statt dessen zarte Geigentöne, Debussy, Puccini und dergleichen. Also, er kennt die Namen nicht, das ist klar, nur bleiben wir beim Suchen immer beim Klassiksender hängen oder er schreit "LAAAUTAAA!!!" wenn sich denn doch mal ein Puccini in unser CD-Laufwerk verirrt.

Und nein, ich habe ihn nicht stundenlang mit vorgeburtlichen Mozartklängen beschallt.

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