Das zweite Bild, das ich für das "Farben Sehen"-Projekt gemacht habe, ist was anderes, ich bin nicht mal sicher, ob ich das wirklich zum Projekt zuordnen soll oder als eigene Sache: ich bin gestern auf die Seite einer gewissen Anna Fox gestoßen. Diese befleißigt sich eines Stils, mit dem ich eigentlich nichts anfangen kann.
Bei meinem ersten Dokumenta-Besuch vor Jaaaahren haben mich diese Art Fotografien extrem geärgert, da die Bilder aussahen wie mittelmäßige Schnappschüsse. Wenn man genauer hinguckt, sieht man zwar schon, wie viel Überlegung da drin steckt, wie sehr sich bemüht wird, aussagekräftige Fotos zu schaffen statt bloß hübsche Bilder. Schön ist keine Option. Sie sind durchdacht, konzeptionell und sehen aber auf den ersten Blick aus wie x-bliebige Schnappschüsse. Sie sehen durch und durch mittelmäßig aus. Aber sie sind nichts fürs Auge und in der Masse, in der ich die auf der Dokumenta damals gesehen habe, ging jede Aussage, die ein solches Foto, resp. eine solche Serie, gehabt hätte, schlicht und ergreifend unter.
Ja und gestern bin ich auf eine Seite von einer Fotografin gestoßen, die genau solche Fotos macht: Anna Fox zeigt die Beengtheit, Banalität, beängstigende Trostlosigkeit, die im Alltag lauert. Schön sind sie nicht. Aber, und das ist anders als damals bei den Fotos der Dokumenta, sie bleiben hängen, jedenfalls bei mir. Sie gehen mir im Kopf herum. Sie haben eine ganz eigene Schönheit? Aussagekraft? Bildsprache? Sie haben was, das abseits des bloß Hübschen ist.
Ich will jetzt keinesfalls den Stil kopieren, aber ich darf mich inspirieren lassen, oder? Jedenfalls ist das mal ein Versuch, einen Umweg zu nehmen, denn ich bin so rastlos, so unruhig, so naja, so unkreativ. Ich will großartige Bilder machen, alles erzwingen, aber das geht nicht. Unzufriedenheit ist das Ergebnis.
So, hier mein Anna-Fox-eske Interpretation von Dunkelblau:
Gar nicht schön finde ich, daß das Projekt so schnell zuende sein soll, nur noch ein paar Tage. Ich habe doch kaum damit angefangen. Menno :-(
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