Mittwoch, 17. März 2010

Spontaneität und so

Spontan ist gut. Spontan ist toll. Es vermittelt so den Eindruck jugendlicher Frische und Ausgelassenheit, Freiheit und Abenteuer. Heute nicht wissen, was morgen ist, das Heute genießen. Jaja, diese Spontaneität. Toll.

Im Gegensatz dazu steht die Planbarkeit. Planen ist was für Spießer, Leute, die Angst vor dem Leben haben. Planen ist langweilig. Findet vor allem die Firma des werten Gatten.


Wir sitzen nämlich ein wenig dumm hier herum und wissen so gar nichts. Überhaupt nichts ist sicher.

  1. So ist das Vertragsende des Projektes für Ende April vorgesehen. So ziemlich ungefähr genau jedenfalls. Vielleicht auch nicht. Kann sein, daß es in die Verlängerung geht. 
  2. Das Vertragsende für unser Haus ist Ende März. Kann wahrscheinlich sein, daß es in die Verlängerung geht. Siehe Punkt 2. Wenn nicht, wär blöd. Ausgesprochen blöd. 
  3. Die Frage ist, was danach kommt. Kann sein, daß wir in Australien bleiben und in eine andere nette Stadt ziehen. Das wäre die einfache Option, denn dann heißt es lediglich, einen interkontinentalen Umzug planen. Wäre nicht so das Problem, wir träumen schon von einer kleinen Tour durchs Land. Wäre ja die Gelegenheit.
  4. Kann sein, daß wir nicht in Australien bleiben, wenn der Vertrag nicht zustande kommt. Dann wären wir gezwungen, keinen interkontinentalen, sondern internationalen Umzug zu planen, bzw.: die Firma zahlt die internationalen Umzüge nicht. Wir müßten den Haushalt auflösen, samt Auto und Dreirad und allem, was dazu gehört. Die Möbel sind einfach zu billig, als daß es sich lohnen würde, das Zeug noch nach wer weiß wo zu schleppen. 
  5. Das Problem: siehe Punkte 1 & 3. Damals in Fujairah beispielsweise hat sich der Vertrag verlängert. Monat um Monat um Monat. Wir saßen fast ein Jahr auf gepackten Kisten. Nur mußten wir uns nicht um den Haushalt und das Auto kümmern, das hat die Firma gemacht, da viele Kollegen mit im Ausland waren. Hier macht die Firma das nicht, wir sind allein auf weiter Flur. (Und was Fujairah angeht: geplant war firmenseitig ein 6-wöchiger Aufenthalt. nach drei Jahren in den Emiraten kamen uns Zweifel, was das Zeitmanagement der Firma angeht. Macht aber nichts, könnte schlimmer sein: ein Kollege des Mannes sollte als Urlaubsvertretung nach Indonesien oder so. Nach 20 Jahren war er immer noch da. Immerhin, der brauchte keine Umzüge zu planen. Beneidenswert.)
  6. Planen ist was für Anfänger. Es lebe die Spontaneität!
  7. Wäre nett, wenn wir endlich mal was erfahren würden.Es sind nur noch 6 Wochen bis Ende April. Ich habe mich eigentlich letztes Jahr darüber lustig gemacht. Hätte ich mal die Klappte gehalten.
  8. Wenn wir umziehen: ich freue mich auf die stressige Häusersuche (könnten wir jetzt schon machen), auf die stressige Kindergarten-Suche (könnten wir jetzt schon machen) und überhaupt.
  9. Ein klein wenig unverschämt finde ich es schon, oder sehe ich das zu eng?

8 Kommentare:

lacaosa hat gesagt…

Ach ja diese spontanen Umzüge kenn ich auch noch nur zu gut. Aber bei uns war es wenigstens sicher, dass wir in Bayern bleiben würden.
Dann hoffe ich mal für euch, dass ihr bald näheres wisst...
Und so aus puren Eigennutz wäre ich für den interkontinentalen Umzug und der (Foto)Tour ;-)

IO hat gesagt…

Also, ich finde unser Leben ja gerade eher etwas langweilig, seit nun mehr 4 Jahren am gleichen Ort, im selben Land und kein ernsthafte Aussicht auf Änderung ... aber wenn ich mir das so durchlese ... also ... gute Nerven, ich drück Dir die Daumen, dass dann alles halb so schlimm ist bzw. sich zügig entscheidet. Und dann bin auch wieder ganz neidisch ;-)

GEM hat gesagt…

OMG, das wär ja gar nix für mich. Ich find das nicht unverschämt, ich find das katastrophal... Aber hey, das ist doch ein spannendes Leben.. ;-)

Susi Sonnenschein hat gesagt…

Also, ich hasse es, so kurzfristig alles hastig zu organisieren. katastrophal wird ein Umzug ins Ausland, denn mal eben schnell alles verscherbeln wird schwierig. Gegen den Umzug an sich habe ich kein bißchen was, öfter mal was Neues, sag ich da nur. Und jetzt drückt mir die Daumen, daß es Melbourne wird und nicht die saudische Wüste in der Nähe von Nirgendwo.

Chrizzo hat gesagt…

Und, hat sich schon was entschieden? Ich kenne dieses nix genaues weiß man nicht auch noch sehr gut. Immerhin waren wir von Brasilien aus unversehens mal "kurz" noch in Spanien (sollten nur so 6 Wochen sein, waren dann aber doch 5 Monate und wir hatten nur Sommerklamotten). *lach* Das ist das "Schicksal" aller Expats, oder? Alles Gute

Susi Sonnenschein hat gesagt…

Nein, entschieden ist noch nichts. Nur gut, daß unser Vermieter das mitmacht. Schön auch, wenn ich erfahre, daß der Kunde durchaus interessiert ist, aber der Verkauf es in 1,5 Monaten nicht geschafft, hat, diesen Kunden mal zu kontaktieren. Das hätte alles schon in trockenen Tüchern sein können. Naja. Wir werden sehen, ich mache mich nicht verrückt deswegen, das wird schon :-)
Aber Expat zu sein, hat ja auch seine guten Seiten, nicht wahr?

Chrizzo hat gesagt…

Doch doch, auf jeden Fall - hatte es! Mittlerweile sind wir allerdings schon seit geraumer Zeit "Ex"-Expats und wir zehren nur noch von den aufgebauten Freundschaften und Eindrücken.

Susi Sonnenschein hat gesagt…

Am schlimmsten bei der ganzen Sache ist, daß mir diese Umzieherei nichts ausmacht - im Gegenteil. Nach zwei Jahren hier werde ich schon wieder ganz kribbelig und will neues Land entdecken. Oder so. Es ist schade, denn wieder einmal bauen wir hier alle Zelte ab, nachdem sich endlich Freundschaften gebildet haben. Aber nun gut. Noch schlimmer: ich kann mir nicht mehr vorstellen, wieder in heimischen Gefilden zu sein. Ich will Sonne, Exotik, bunte Umgebung! Aber zehren werden wir noch lange davon, definitiv, ich genieße es einfach, die Möglichkeit zu haben, im Ausland zu leben.

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