Dienstag, 2. März 2010

Ohne Punkt und Komma

Also, des Kurzen derzeitiges Lieblingsbuch, oder besser: eines seiner Lieblingsbücher, ist das hier:
(Ich hoffe jetzt mal, daß das erlaubt ist, daß ich hier das Bild zeige.) "Hier kommt Max" war ein echter Glückstreffer, bestellt hatte ich es nur, weil ich - nein, nicht, weil ich Jan Weiler so toll finde, sondern Ole Könneke. Wir haben zwei andere Bücher, die von ihm illustriert wurden und ich finde die Zeichnungen einfach immer wieder wunderbar. (Übrigens sind auch die beiden anderen Bücher toll, aber davon ein anderes Mal.) Aber hier sind nicht nur die Zeichnungen sehenswert, sondern auch der restliche Inhalt ein (Vor-)Leseerlebnis.

Sohnemann kann nicht genug von den Geschichten kriegen: so berichtet nämlich Max aus seinem Alltag, von dem fluchenden Waschmaschinenmann, warum es doof ist, klein zu sein, was man macht, wenn man LangeLangeLangeLangeweile hat, von dem schlimmen Streit mit Papa, warum einkaufen mit Papa so viel mehr Spaß macht als mit der Mama (weil der Papa doch immer so dringend irre nötige Sachen wie Hefte mit Spionlampe und Eis kauft), von der Wette mit dem Wurm, der doofen Schwester Therese, die immer nur Mädchenkram mag und was ist, wenn man nicht schlafen kann.

Alles ohne Punkt und mit ganz vielen Kommas, so wie Kinder manchmal eben reden. Zum Schießen komisch und nicht nur der Kleine hört gerne zu, ich lese es auch gerne vor, auch wenn es manchmal hektisch wird und ich mir den Mund verknote. Es ist mal was ganz anderes als die vielen "schön" erzählten Kinderbücher. Ich denke, der Kurze mag es gerade deshalb so gerne, weil es nicht so glattgebügelt ist, nicht "literarisch / pädagogisch wertvoll" ist, sondern eher frei Kinderschnauze. Es ist lustig. Es ist charmant. Und das finde ich immer wieder wichtig bei Büchern.

Bücher, über die man nicht auch lachen kann, wo nur der erhobene Zeigefinger und der superirrewichtige pädagogische Inhalt dominieren, sind nicht literarisch, sondern funktional, einem Zweck unterworfen und recht häufig auch eher unschön zu lesen. Finde ich. Und das will ich gerade bei Kinderbüchern nicht. Es muß schön sein, schön zu lesen, schön zuzuhören, schön mitzuempfinden. Es muß mitreißen. Und das alles findet der Kleine wohl in diesem Buch, da hier über Dinge geschrieben wird, die direkt dem Alltag von Kindern entsprungen sind, die Kinder bewegen. Im Kleinen. Es ist kein superirrewichtiges Buch, was den pädagogischen Anspruch angeht, es ist kein Weltklassiker der Literatur, aber es ist ein schönes Buch, eines, bei dem der Kleine gerne zuhört und bitteschön auch ganz gerne alle Geschichten auf einmal am Stück gelesen haben will. Immer wieder. Und bitte - das ist meine ganz persönliche Meinung.

Daß der Sohnemann es mag und mich immer wieder auffordert, das zu lesen, überrascht mich, denn es sind nicht sooo viele Illustrationen vorhanden und empfohlen ist auch erst ab fünf. Macht ja auch nix, solange der Kurze es gerne hört.

Ein Lesetipp also. Von mir. Soll ja nicht nur um Fotos hier gehen, nicht wahr?

2 Kommentare:

IO hat gesagt…

Ich hatte das Buch auch schon in der Hand und habe es dann aber nicht gekauft, weil es mich zu sehr an den kleinen Nick erinnert hat - und ich Kopieren nicht belohnen wollte ;-)

Aber wenn es Kinder so begeistert ... vielleicht doch noch mal ... die Juli-Bücher gehen auch in diese Richtung, beide Kinder und auch die im Kindergarten lieben sie, auch wenn ich unbedingt nicht alle mag.

Susi Sonnenschein hat gesagt…

Den Vergleich mit dem kleinen Nick habe ich inzwischen auch mehrfach gelesen, aber da ich die Bücher nicht kenne... die werde ich mir aber definitiv mal angucken.

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