Montag, 24. Oktober 2011

Heizung

Ich war eigentlich fest entschlossen, die Heizung erst im November einzuschalten. „Wieso, ist doch noch gar nicht so kalt!“ war die übliche Antwort auf die Frage des Mannes, wann es denn endlich so weit wäre. Er fror. Ich natürlich auch, doch das wollte ich jetzt nicht zugeben, nachdem ich lauthals getönt habe, daß Heizung vor November überflüssiger Luxus sei. Ist es ja auch, vor allem, wenn man bedenkt, daß vor einigen hundert Jahren nicht einmal Fenster in den Wohnungen üblich gewesen sind. Gewachste Leintücher oder bloß Fensterläden. Das war damals der Stand der Technik (Bitte korrigieren, falls ich jetzt wieder falsch liege). Kann sich jemand vorstellen, wie erbärmlich das gezogen haben muß? Im Winter? In diesen zugigen, unisolierten Hütten? Wir sind doch heute echte Weicheier...aber ich komme vom Thema ab. Außerdem hätte ich mit Anschalten der Heizung anerkennen müssen, daß es stramm auf den Winter zugeht. Dabei habe ich bei weitem nicht genug Sommer gehabt.

Aber jetzt wo der Mann weg ist, besteht kein Grund, den Schein noch aufrechtzuerhalten *hüstel*. Außerdem fror das Kind heute morgen erbärmlichst. Ganz kalt war der Lütte, als er mich heute morgen geweckt hat. Ich habe nachgegeben. Die Heizung wurde angeschaltet, die drohende Ankunft des Winters anerkannt. Den ganzen Tag habe ich die hübsch mollige Wärme genossen.
Bis, ja bis ich heute Abend feststellen mußte, daß die Wärme durch den Sonnenschein verursacht wurde. Wir haben ganztägig Sonne im Wohnzimmer, daher ist es hier trotz der Größe der wärmste Raum. Jedenfalls wenn die Sonne scheint.

Heute abend kühlte es dann rapide ab und ich mußte feststellen, daß die Heizung nicht richtig funktioniert. Eingestellt habe ich auf 20°C Grad, der Kessel hat 17°C angezeigt, obwohl ich sie richtig aufgedreht habe. Scheinbar hat dieser Stümper, der die Wartung und Reparatur im Frühling durchgeführt hat, irgendetwas nicht richtig gemacht.
Sie geht doch, vielleicht brauchte sie nur eine Zeit, um richtig warmzulaufen oder es wurde doch zu warm durch die Sonne. Irgendetwas war. Jedenfalls war es heute morgen kuschelig, die Luft ist trocken und ich habe sie wieder abgedreht. Das Kind ist im Kindergarten und so kalt ist es ja auch noch nicht...Winter ist einfach doof.

3 Kommentare:

[eigen]art hat gesagt…

Ich zögere das Anmachen der Heizung normalerweise auch immer ganz schön raus (genauso wie das erste mal den Wintermantel anziehen), obwohl ich total verfroren bin, aber ich will mir auch einfach nicht eingestehen, dass der Sommer vorbei ist! Dieses Jahr war es allerdings anders: als wir vor 1,5 Wochen aus Florida zurück ins kalte Ländle gekommen sind, war die erste Handlung als wir zur Tür reingekommen sind: Heizung anmachen!!! (Den Mantel trage ich seit gestern - zumindest den dünnen. Der dicke Mantel muss noch ein bisschen warten, ich muss mich schließlich noch steigern können. *g*)

IO hat gesagt…

Ich denke, die haben sich damals viel mehr bewegt und nicht so lange still vorm Rechner gesessen ;-) In der Küche muss ich auch nicht heizen und wenn ich durch die Gegend wusle, merke ich auch nicht, dass es eigentlich recht frisch ist.

Susi Sonnenschein hat gesagt…

Wenn ich aus Florida angekommen wäre, wäre ich, glaube ich, gleich wieder ins Flugzeug gestiegen und zurückgeflogen. Obwohl wir ja richtig schönes Wetter haben, da kann man sich nicht beklagen. Aber die Wohnung ist generell sehr angenehm temperiert, im Sommer wird es hier nicht brüllend heiß, im Winter hält sich die Kälte in Grenzen. Daher ging das bisher ohne Heizung. Aber das Kind hat sich beklagt.
Früher habe ich meine Wohnung nie geheizt. Ich wurde immer von den Nachbarn "mitgenommen", die Zeiten sind aber vorbei.

@IO: Stimmt, wenn ich wusele, dann wird mir das auch zu warm.Aber trotzdem, wenn ich mir vorstelle, wie A***kalt das damals gewesen sein muß...wir hatten doch damals dieses Holzhäuschen in Perth, wo grundsätzlich die gleiche Innentemperatur wie Außen herrschte. Die Wände waren so dünn, daß wir die Katze mit dem Glöckchen um den Hals draußen hören konnten. Morgens in der Küche war es kälter (2°C das niedrigste) als im Kühlschrank! Heizen war vollkommen sinnlos, da die Hitze einfach verpuffte. Damals habe ich es mir angewöhnt mit dem Ölradiator unter dem Schreibtisch zu arbeiten. Zum Glück brauche ich das heute nicht mehr. Ich fand dieses Haus toll, die Räume waren wunderschön, aber länger hätte ich da nicht wohnen wollen.

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